Essen-Rellinghausen. Politiker hoffen, dass die geplante Mehrzweckhalle an der Essener Ardeyschule zeitgleich mit der Sanierung der Toiletten realisiert werden kann.
Die Politiker in der Bezirksvertretung II hoffen, dass die geforderte Mehrzweckhalle für die Ardeyschule in Essen-Rellinghausen vielleicht doch schneller als ursprünglich geplant realisiert werden kann. Was sie vorschlagen, um die Raumnot zu lindern.
Für die Politiker ist der Bau einer Mehrzweckhalle dringend erforderlich, da die zweizügige Ardeyschule über keine eigene Sporthalle, keine Pausenhalle und keine Aula verfügt und seit langem unter Platzmangel leidet. Sie benötige zusätzliche Räume, um den gestiegenen räumlichen Anforderungen für Schule und offenen Ganztag/8-1-Betreuung gerecht zu werden. Zudem seien die Toilettenanlagen sanierungsbedürftig.
Die Ardeyschule platzt seit Jahren aus allen Nähten, viele Angebote sind nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Der Förderverein der Grundschule hatte deshalb Architekten beauftragt, Pläne für eine Mehrzweckhalle an der Oberstraße zu erstellen. Diese wurden im April 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Hoffnung, dass ein solches Projekt in absehbarer Zeit realisiert werden kann, war damals jedoch gering. Seitens der Schulpflegschaft waren im Frühjahr kritische Stimmen laut geworden, dass man in Bezug auf die städtische Prioritätenliste Transparenz vermisse und befürchte, die Pläne für die neue Mehrzweckhalle könnten in der Versenkung verschwinden.
Politiker hoffen auf Modulbauweise, um Hallenbau in Essen-Rellinghausen zu beschleunigen
Jetzt haben sich die Politiker der Bezirksvertretung II (Rüttenscheid, Stadtwald, Rellinghausen, Bergerhausen) erneut mit dem Thema beschäftigt. Sie stimmten einem Antrag der CDU-Fraktion zu, dass die Verwaltung prüfen soll, ob das Projekt eher realisiert werden kann, wenn die Halle inklusive Obergeschoss in Modulbauweise erstellt wird. Auch sei zu prüfen, ob der Bau zeitgleich mit der bereits projektierten Sanierung der Toilettenanlage umgesetzt werden kann.
Die Ardeyschule ist fast 200 Jahre alt
Im Laufe der langjährigen Geschichte der Ardeyschule war der Raumbedarf gewachsen: 1827 sei ein Raum in Rellinghausen angemietet worden, in dem dann eine einklassige Schule für die evangelischen Kinder untergebracht war. 1849 erfolgte laut Chronik der Umzug in die einklassige Schule mit Lehrerwohnung an der Oberstraße.Die evangelische Volksschule wurde 1939 in Ardeyschule umbenannt. Sie nahm 1945 als evangelische Schule ihre Arbeit mit 738 Schülern in 15 Klassen wieder auf. Ein Anbau entstand 1963. Seit 1968 ist die Ardeyschule städtische Gemeinschaftsgrundschule. 2009 wurde das Gebäude grundlegend saniert.
„Der Raumbedarf ist wirklich groß. Wir fordern deshalb, dass sich die Verwaltung Gedanken macht, wie man Abhilfe schaffen kann. Und das möglichst schnell“, so Markus Panofen, CDU-Fraktionssprecher in der BV II. Die Lage für die Grundschüler hatte sich durch die Sperrung eines Raums aus Brandschutzgründen und den Wegfall des benachbarten evangelischen Gemeindezentrums, dessen Räume die Schule vor dem Abriss mitnutzen konnte, weiter verschärft.
Bereits in ihrer März-Sitzung hatten die Politiker die Verwaltung angesichts der Situation an der Schule zum Handeln aufgefordert. Der Maßnahmenkatalog der Immobilienwirtschaft der Stadt trage dem Bedarf zwar Rechnung, führe den Bau der Mehrzweckhalle aber erst in der Kategorie 3. „Keiner weiß, wann die Kategorien 1 und 2 abgearbeitet sein werden“, so Markus Panofen. Die Sanierung der Toilettenanlage werde in der Kategorie 1 geführt und sei bereits mit 396.000 Euro projektiert.
Auch in Haarzopf und Rüttenscheid entstehen Schulräume in Modulen
Die Politiker hoffen jetzt auf einen Modulbau. Dafür gebe es gute Beispiele an anderer Stelle: Ein kompletter Schulbau in Modulbauweise wird derzeit an der Hatzper Straße in Haarzopf umgesetzt und ein weiterer sei für die Rosastraße in Planung. Diese Bauweise führe zu einer deutlichen Beschleunigung des Bauvorhabens. Diese Bauweise könne als Vorbild dienen, so die CDU-Fraktion in ihrem Antrag. „Wenn es die Möglichkeit eines Modulbaus gibt, der nicht nur für wenige Jahre hält, sondern 40, 50 Jahre genutzt werden kann, sollte man die nutzen“, so Markus Panofen.
Ein solcher Modulbau wäre an dem Standort für die Toilettenanlage denkbar und würde Mehrzweckhalle, Zusatzräume im Obergeschoss und Toiletten vereinen. Wenn man die geplanten zwei Bauprojekte im Abstand von einigen Jahren durch eines ersetze, könnte das nicht nur finanzielle Vorteile bringen, sondern würde die Schülerinnen und Schüler der Ardeyschule auch weniger belasten, hießt es in dem CDU-Antrag.
Markus Panofen betont aber: „Wir möchten den Bau der Mehrzweckhalle beschleunigen und wollen keinesfalls, dass die Sanierung der Toilettenanlage nach hinten verschoben wird, um beide Projekte gleichzeitig zu realisieren.“