Essen-Frintrop. Fußball, Basketball, Trampolin, Boule und Klettern: Der Bürgerpark in Essen-Frintrop bietet Sport für alle. Wann die Bauarbeiten beginnen werden.

Der Bürgerpark des SC Frintrop steht kurz vor dem Baubeginn. Lange hatte sich die Realisierung der ambitionierten Sport- und Begegnungsstätte am Schemmannsfeld verzögert, doch nun soll es endlich losgehen. „Wir hoffen auf den ersten Spatenstich noch im November“, gibt sich Vereinsvorsitzender Werner Engels zuversichtlich. Was nun geplant ist.

Diese Angebote sind im Bürgerpark geplant:

  • Basketballarena
  • Kletterbereich
  • Boule-Feld
  • Trampolin-Feld
  • Calisthenics-Bereich
  • Schaukelarena
  • Parcouring
  • Kaltlufthalle
  • Balancierparcours

Am Samstag erwartet SC-Boss Engels Besuch von OB Thomas Kufen, der den neuen Kunstrasenplatz am Schemmannsfeld offiziell eröffnen wird. Bespielt wird das schicke Grün schon seit Monaten, der Termin wurde jedoch wegen Corona verschoben. Bei dieser Gelegenheit wird Kufen sicher auch lobende Worte über den geplanten Bürgerpark verlieren. Auch dort hatte es in der Vergangenheit immer wieder Verzögerungen gegeben, seit der Verein seine Idee vor rund sechs Jahren aus der Taufe hob.

Werner Engels, Vorsitzender des SC Frintrop in Essen, freut sich, dass es nun mit dem Bau des Bürgerparks endlich losgehen kann.
Werner Engels, Vorsitzender des SC Frintrop in Essen, freut sich, dass es nun mit dem Bau des Bürgerparks endlich losgehen kann. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Damals planten Engels und seine Mitstreiter noch mit einem schmalen Budget von knapp 300.000 Euro. „Mit diesem Geld wollten wir den zweiten Aschenplatz modellieren und dort ein paar einfache Bewegungsangebote etablieren.“ Doch seitdem ist viel passiert. Der Verein startete eine umfangreiche Werbetour, begeisterte zahlreiche Unterstützer. Nach einer von der Ruhrkonferenz bewilligten Finanzspritze in Höhe von einer Million Euro stellten die Sportler in Jahr 2020 ein deutlich aufgepepptes Projekt mit insgesamt neun Komponenten, darunter eine Basketballarena sowie eine multifunktionale Kaltlufthalle, im Landtag vor.

Gesamtbudget liegt bei 1,4 Millionen Euro

Mittlerweile plant der Verein mit einem Gesamtvolumen von 1,4 Millionen Euro. „Die Finanzierung ist gesichert“, erklärt Engels. „Wir haben die Zusage der Staatskanzlei Düsseldorf.“ Dennoch ließ die Baugenehmigung bis April dieses Jahres auf sich warten. Das größere Projekt verlangte nach einer Lärmschutzwand entlang der Frintroper Straße. Zwischenzeitlich meldete die Stadt Oberhausen, an dessen Stadtgrenze der Bürgerpark liegen wird, Bedenken wegen der zu erwartenden Abwassermenge an. „Es sind eben viele Ämter beteiligt“, sagt Engels. „Doch all diese Probleme sind ausgeräumt.“

Jugendabteilung wiederbelebt

Bereits vor rund drei Jahren hatte der SC Frintrop seine Jugendmannschaften vom Spielbetrieb abmelden müssen. Wegen der Aschenplätze war der Verein nicht mehr konkurrenzfähig. Es fehlt an Nachwuchs.

Nach der Fertigstellung des Kunstrasens sieht das allerdings anders aus. Mittlerweile kicken rund 70 Kinder bei den Bambini, in der F- und E-Jugend. „Eine D-Jugend-Mannschaft ist bereits geplant“, erklärt Vorsitzender Werner Engels.

Ansonsten spielen am Schemmannsfeld drei weitere Seniorenteams und eine Altherren-Mannschaft.

Vor dem Baubeginn stand eine Ausschreibung für die notwendigen Gewerke, die nun jedoch abgeschlossen ist. „Im Moment sondieren wir die vorliegenden Angebote gemeinsam mit unserem Landschaftsarchitekten“, sagt Engels. Doch trotz des üppigen Budgets muss der Bauherr exakt kalkulieren. Durch die Pandemie sind die Preise für die Materialkosten geradezu explodiert. „Die Kalkulation vom vergangenen Jahr hat sich komplett überholt. Wir müssen sehen, wir wir das alles gedeckelt bekommen.“

So soll der Bürgerpark des SC Frintrop später aussehen. Links erkennt man den anliegenden Beachvolleyball-Platz mit insgesamt sechs Spielfeldern, der von der Stadt finanziert und gebaut wird.
So soll der Bürgerpark des SC Frintrop später aussehen. Links erkennt man den anliegenden Beachvolleyball-Platz mit insgesamt sechs Spielfeldern, der von der Stadt finanziert und gebaut wird. © funkegrafik nrw | Marc Büttner

In rund acht Wochen sollen die Arbeiten am Bürgerpark aber endgültig starten. Dann will auch die Stadt mit den Vorarbeiten zur benachbarten Beachvolleyball-Anlage beginnen, die direkt am Schemmannsfeld liegen wird. „Im Vergleich zum Verein müssen wir die Aufträge öffentlich ausschreiben“, erklärt Jörn Lammers, mit dem Projekt betrauter Landschaftsplaner bei den Sport- und Bäderbetrieben.

Ein Sozialgebäude und insgesamt sechs, darunter zwei wettkampftaugliche Spielfelder werden angelegt. Das letzte davon allerdings erst, wenn der Bürgerpark in Gänze steht. Lammers: „Da Verein und Stadt parallel bauen, muss jederzeit die Zufahrt zur Baustelle Bürgerpark gewährleistet sein. Wir lassen daher Platz, damit große Materialteile problemlos angeliefert werden können.“ Bis Juni 2022 jedoch soll alles fertig sein.

Roland Schneider (li) und Frank Schlanstedt vom SC Frintrop bringen den Aschenplatz am Schemmannsfeld noch einmal auf Vordermann. Das wird bald nicht mehr nötig sein. In acht Wochen beginnen die Bauarbeiten am neuen Bürgerpark. Dann ist der Aschenplatz für immer Geschichte.
Roland Schneider (li) und Frank Schlanstedt vom SC Frintrop bringen den Aschenplatz am Schemmannsfeld noch einmal auf Vordermann. Das wird bald nicht mehr nötig sein. In acht Wochen beginnen die Bauarbeiten am neuen Bürgerpark. Dann ist der Aschenplatz für immer Geschichte. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Für Werner Engels und den SC Frintrop wäre dies ein unglaublicher Erfolg. Nicht allein deshalb, weil durch den Bürgerpark die Existenz des Vereins gesichert ist, sondern auch weil die Frintroper sich mit Fug und Recht als Pioniere in Sachen Sportplanung betrachten dürfen: „Wir haben mit unserem Konzept deutlich gemacht, dass Sportstätten heute anders gestaltet werden müssen, um den Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden.“ Dies sei auch von den Entscheidern auf allen Ebenen erkannt worden. „Durch unser Engagement hat auch die Stadt Essen den Bau des Kunstrasenplatzes priorisiert“, sagt Engels. „Das Projekt ist Gewinn für die gesamte Region und trägt zur positiven Entwicklung des Ruhrgebiets bei.“