Essen-Frintrop. Der Rat hat jetzt das neue Konzept für die Sportanlage Schemmannsfeld in Frintrop beschlossen. Die komplette Barrierefreiheit ist neu für Essen.
Jetzt scheint es tatsächlich etwas zu werden: Der Rat der Stadt hat den Bau eines Kunstrasenplatzes, eines Beachvolleyballfeldes sowie eines Bürgerparks am Schemmannsfeld in Unterfrintrop beschlossen. „Wir hoffen, dass Anfang nächsten Jahres Baubeginn ist und der Kunstrasenplatz nach der Sommerpause 2020 bespielbar ist“, sagt nun Werner Engels, Vorsitzender des SC Frintrop 05/21. Erstmals vorgestellt wurden die Ideen allerdings bereits vor fünf Jahren.
Sechs Beachvolleyball-Felder machen Deutsche Meisterschaften möglich
Die gesamte Sportanlage an der Stadtgrenze zu Oberhausen ist 2,35 Hektar groß. Hier haben die Fußballer des SC Frintrop sowie künftig die Beachvolleyballer des VC Borbeck ihre Heimat. Die größte Fläche des neuen Konzepts stellt der Bürgerpark mit 5800 Quadratmetern dar, wobei etwa 4300 Quadratmeter auf den Park entfallen, der Rest auf einen multifunktionalen Bolzplatz mit Kunststoffbelag. Dieser kann für Ballsportarten und weitere Sportarten genutzt werden.
Im Bürgerpark findet ein Spiel- und Fitnessparcours für Menschen mit Behinderungen Platz. Außerdem kann er mit Geräten wie einem Rücken-Massage-Rollgerät, einem Duplex-Schultertrainer, einem Gleichgewichtstrainer, einem Barfußpfad, einer frei zugänglichen Boule-Anlage sowie einer Kinderspielanlage ausgestattet werden. Als Mittelpunkt erhält er einen zentralen Ort der Begegnung. „Das ist eine große Sache für den unteren Bereich von Frintrop. Er soll ein Treffpunkt für die Bürger werden“, sagt Werner Engels. Und Erika Küpper, die Kinder- und Jugendbeauftragte im Stadtbezirk IV, freut sich über den vom Rat einstimmig gefassten Beschluss: „Das wird Essens erster rollstuhlgerechter Spielplatz. Frintrop ist damit Vorreiter, das finde ich ganz toll.“ Bereits jetzt verfügt die Sportanlage über behindertengerechte Zugänge und Sanitäranlagen.
Sportverein steuert sechsstelligen Beitrag bei
Die Gesamtkosten für den neuen Bürgerpark belaufen sich auf rund 280.000 Euro. Für die Finanzierung dieser vereinseigenen Maßnahme hat der Verein Drittmittel in Höhe von circa 100.000 Euro eingeworben. Zur Umsetzung des Konzepts benötigt der Verein jedoch weitere 180.000 Euro, die durch den Haushalt der Stadt Essen zur Verfügung gestellt werden. Zu diesem Zweck wird die für den Bau des Bürgerparks benötigte Fläche der Sport- und Bäderbetriebe an den Verein auf 20 Jahre verpachtet. Dieser Pachtvertrag enthält nach Angaben der Stadtverwaltung die Verpflichtung des Vereins zum Betrieb des Bürgerparks auf eigene Rechnung.
Seit Jahren dem inklusiven Sport verbunden
Der SC Frintrop möchte seine seit vielen Jahren bestehende gute Kooperation mit der Haus Baasstraße, einer Einrichtung des Diakoniewerk Essen, weiter intensivieren. Das Haus bietet insgesamt 20 Bewohnerinnen und Bewohnern mit geistiger Behinderung persönliche Betreuung und Förderung.
Der Fußballverein trägt seit mehreren Jahren Turniere mit geistig- und psychisch behinderten Sportlern aus.
Weil die Zugänge und Sanitäranlagen bereits behindertengerecht ausgebaut sind, entstehen für sie keine zusätzlichen Kosten.
Der VC Borbeck bekommt am Schemmannsfeld eine Anlage mit sechs Spielfeldern. Kosten: 360.000 Euro. „Sie werden benötigt, um deutschlandweit konkurrenzfähig zu sein und Deutsche Meisterschaften durchführen zu können“, betont die Verwaltung. Auf Stehplatzrängen wird Platz für 40 Zuschauer sein.
Ein Gutachten für Lärmschutzwand wird noch erstellt
Der Kunstrasenplatz wird 65 mal 105 Meter groß und bekommt eine Fluchtlichtanlage sowie Ballfangzäune. Details zum Bau einer Lärmschutzwand werden in einem Lärmschutzgutachten erarbeitet.
Seit 2016 ist auch der NK Croatia Essen auf den Fußballplätzen beheimatet. Die seit vielen Jahren bestehende Kooperation mit der Haus Baasstraße, einer Einrichtung des Diakoniewerk Essen, werde weiter intensiviert. Sportlich stellt der SC Frintrop auch eine Inklusionsmannschaft in der Kreisliga C im Kreis Essen. Werner Engels: „Integration ist für den Verein am Stadtrand völlig normal.“
Alles in allem investieren Stadt und Verein insgesamt knapp 1,5 Millionen Euro am Schemmannsfeld.