Essen-Rüttenscheid. Zwei Mal wurde die beliebte Oldtimer-Ausfahrt Tour de Rü abgesagt. Nun startet eine Neuauflage. Doch es gibt einige Änderungen.

Zwei Mal schon wurde eine Neuauflage der Tour de Rü abgesagt, doch jetzt ist es bald soweit. Der Startschuss für die Oldtimerausfahrt soll am 11. September fallen. Zugleich möchte man damit ein Signal der Rückkehr zur Normalität setzen, erklärt Rolf Krane, Vorsitzender des Veranstalters, der Interessengemeinschaft Rüttenscheid. Aber ganz so wie sonst wird die Tour dieses Mal nicht sein, Corona ist halt noch nicht vorbei.

Start und Ziel der Tour de Rü auf dem Messeparkplatz P2 in Essen-Rüttenscheid

Wenn die Fahrer von rund 120 altehrwürdigen Limousinen morgens gegen 8.30 Uhr zusammenkommen, treffen sie sich auf dem Messe-Parkplatz P2. Das Gelände sei so weiträumig, dass Abstände eingehalten werden können, erklärt der Vorsitzende. In den Jahren zuvor war der Start am Stadtgarten, doch von diesem Treffpunkt habe man im Jahr 2021 Abstand genommen. Von P2 aus starten die Fahrer zum sauerländischen Schloss Herdringen, und wenn sie nach einer rund 250 Kilometer langen Tour wieder nach Rüttenscheid zurückkehren, finden sich die Oldtimerfans auch wieder am Ausgangspunkt ein. Auf die beliebte Parade über die Rüttenscheider Straße, die Jahr für Jahr Tausende von Besuchern anlockte, habe man sehr bewusst verzichtet. Eine solche Ansammlung passe nun mal nicht in die Zeiten einer Pandemie, so Krane.

Reinhard Pietrass von der Agentur Futurefive, Dr. Rolf Krane, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Rüttenscheid, Oldtimer-Experte Franz Maag, Werner Bücking (Sponsoring), Mike Watermann, Geschäftsführer des Essener Porsche Zentrums als Sponsor, und Routenplaner Claudio Schlegtendal sorgen für eine Neuauflage der Tour de Rü.
Reinhard Pietrass von der Agentur Futurefive, Dr. Rolf Krane, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Rüttenscheid, Oldtimer-Experte Franz Maag, Werner Bücking (Sponsoring), Mike Watermann, Geschäftsführer des Essener Porsche Zentrums als Sponsor, und Routenplaner Claudio Schlegtendal sorgen für eine Neuauflage der Tour de Rü. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Die noblen Karossen werden allerdings nach der Ausfahrt noch auf dem Messe-Parkplatz verweilen. Moderator Holger Ahlefelder wird durch die Auto-Reihen gehen und sich Zeit nehmen, um einzelne Modelle vorzustellen. Seine Präsentation soll auf eine LED-Leinwand übertragen werden, damit die Gäste auf dem Gelände seine Erläuterungen mitverfolgen können. Auf die Fans der motorisierten Klassiker wartet so manche Augenweide: Beispielsweise wird mit einem Lagonda mit Baujahr 1934 ein Vertreter der gleichnamigen britischen Edelmarke erwartet. Zu den Hinguckern dürfte auch ein VW-Cabriolet aus dem Jahr 1948 zählen und so manche Modelle aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg.

Großes Festzelt für Fahrer und Beifahrer

Wenn auch im eigentlichen Sinn kein Oldtimer, so wird ein längst ausrangierter Bus der Essener Verkehrsbetriebe viele Blicke auf sich ziehen. Der Anderthalbdecker war einst auf den Strecken zwischen der Innenstadt und Werden unterwegs.

Rund 2.000 Oldtimer in Essen zugelassen

Mit rund 2.000 Fahrzeugen, die das H-Kennzeichen tragen, gilt Essen als eine Hochburg von Oldtimerfans.Zudem ist die Essener Messehalle seit vielen Jahren Schauplatz für Techno-Classica, die im vergangenen Jahr ausfiel und nun für den 23. bis 27. März 2022 vorgesehen ist.Zur Tour de Rü brechen die Fahrer ansonsten im Frühjahr auf, doch zu der Zeit machten die Corona-Regel noch einen Strich die Planungen

Während sonst beim Finale auf der Rü, dem Concours d’Élégance, Sieger gekürt und Preise vergeben wurden, sind diese Ehrungen Bestandteil des Abendprogramms für die Teilnehmer. Auf P2 lässt die Interessengemeinschaft ein großes Zelt aufstellen, in dem Fahrer und Beifahrer nach der Fahrt zusammenkommen.

Die Tour zu organisieren war einmal mehr eine große Herausforderung, wie Claudio Schlegtendal erläuterte. Er plant die Strecken jedes Jahr aufs Neue, muss dabei Baustellen und Sperrungen bedenken. Für eine der beiden Routen war jetzt ein Abschnitt durch Altena vorgesehen, doch die ursprünglich geplante Straße wurde ein Opfer des Hochwassers, für die Schlegtendal nun eine Ausweichstrecke erkundet hat. Welche der zwei Routen die Teilnehmer wählen, steht ihnen frei. Sollte ihr Wagen zwischenzeitlich mal schlapp machen, können sie auf Reparatur- und Abschleppwagen setzen.

Beim Schloss Herdringen handele es sich um eine architektonische Besonderheit, erklärt der Organisator, es wurde in einem englischen Baustil errichtet. Das Gebäudeensemble hatte es einst auch dem legendären Regisseur Edgar Wallace angetan. Er drehte hier unter anderem für den Krimi „Der schwarze Abt“.