Essen. . Bei bestem Sonnenwetter präsentierten die Teilnehmer der „Tour de Rü“ ihre Oldtimer. Wohin die Ausfahrt ging und welches Modell prämiert wurde.
Wenn sich Models in schicken Klamotten auf dem Laufsteg bewegen, sind ihnen Blitzlichtgewitter und Applaus sicher. Ähnlich groß ist die Faszination des Publikums, wenn es um glänzendes Metall und Pferdestärken unter der Motorhaube geht. 137 Oldtimer präsentierten sich beim Concours d’Elegance im Rahmen der „Tour de Rü“ am Samstag, 21. April, auf der Rüttenscheider Straße: Hunderte Menschen, Alt und Jung, schauten zu, klatschten, fotografierten und filmten die Stars auf dem roten Teppich.
Die waren nach einer insgesamt 250 Kilometer langen Ausfahrt, die von Essen über Duisburg durch die niederrheinische Landschaft bis zum Schloss Moyland führte, zurückgekehrt. „Eine tolle Strecke, sehr gut organisiert“, lobt Christian Nikolai, Fahrer eines Mercedes 300D („Adenauer“), als er am Sammelpunkt Girardethaus zu einer ersten Verschnaufpause eintrifft. „Eine landschaftlich sehr reizvolle Tour“, befindet auch seine Co-Pilotin Vanessa Wengler.
Ein Stopp im Duisburger Hafen
Insbesondere der Stopp im Duisburger Hafen sei sehr eindruckvoll gewesen, bestätigt Laura Fallbrügge, Co-Pilotin in einem roten Alfa Spider, Baujahr 1969. Die 26-Jährige ist das erste Mal bei der „Tour de Rü“ dabei – und gehörte mit zu den wenigen Frauenteams der Ausfahrt.
Während Irene Winnesberg, die mit ihrem Mann in einem Opel Kapitän, Baujahr 1959, unterwegs ist, anmerkt: „Von der Landschaft habe ich nicht so viel mitgekriegt, ich musste auf die Streckenhinweise achten.“ In der Tat ist die „Tour de Rü“ ja nicht nur eine Spaßfahrt. Claudio Schlegtendal, verantwortlich für die Planung, hatte den Teilnehmern in ihrem Fahrtenbuch einige schwierige Aufgaben mit auf den Weg gegeben.
Seltenes MG-Modell
„Mir macht es sehr viel Vergnügen, die Strecken dürfen ruhig anspruchsvoll sein“, sagt Werner Winnesberg. Der 74-Jährige war schon bei der ersten Rü-Ausfahrt dabei, damals mit einem Motorrad.
Ebenso wie Winnesberg ist Walter Kallenberg seit vielen Jahrzehnten Oldtimer-Fan. Der Kfz-Meister liebt MG, „die Marke habe ich schon mit 18 Jahren gefahren“. Diesmal ist er mit dem K1 Magnette unterwegs, „das Auto gibt es nur noch achtmal auf der Welt“, berichtet er. Das 58-PS-Gefährt, Baujahr 1933, hegt und pflegt er seit nunmehr 14 Jahren.
Erfolg für Diakonie-Team
Das blieb auch der Jury auf der Rü nicht unbemerkt – beim Concours d’Elegance heimsten er und seine Frau Brigitte in dem dunkelgrünen MG den zweiten Preis für das schönste Modell ein. Auf Platz 1 landete an diesem Samstagnachmittag der Peugeot 302 BH, den Michael Stelzner mit Gabriele Baumgart vom Unternehmen Neue Arbeit der Diakonie Essen lenkte.
„Da war die Freude besonders groß, denn der Oldtimer wird in der Werkstatt der Diakonie betreut“, weiß Rolf Krane, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Rüttenscheid, die die Ausfahrt zum 15. Mal ausgerichtet hatte. „Alles lief perfekt und bis auf ein, zwei Probleme haben alle die Strecke gut geschafft.“
>> Die Preisträger der Tour de Rü 2018
Vergeben wurden auch wieder Preise – für Schönheit und Restaurierung. Beim Concours d’Elegance gewann der Wagen Nr. 9, ein Peugeot 302 BH, den ersten Preis. Dahinter folgen Nr. 117, ein MG K1 Magnette, und Nr. 65, ein Alvis Speed 25.
Als am besten restauriert wurden ein Mercedes Benz 300 S Roadster, ein BMW 327 Cabrio und ein Chevrolet Coupé 1940 bewertet.