Essen. Die Arbeiten an der neuen Konzernzentrale von Aldi Nord in Essen-Kray schreiten zügig voran. Den ersten Einzug gab es dort bereits.

Wer den neuen Aldi-Campus in Kray aus der Luft betrachtet, der sieht schon lange, dass das Gebäude die Form eines großen, überdimensionalen „A“ hat. Aber auch wer den Campus mit seiner weißen Fassade und den dunklen, großen Fensterflächen, vom Boden aus sieht, erkennt: Die Arbeiten sind seit der Grundsteinlegung im Frühsommer 2019 zügig vorangekommen. „Wir liegen voll im Zeitplan“, bestätigt Torsten Janke, Geschäftsführer Immobilien und Expansion bei Aldi Nord.

Bis die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einziehen können, dauert es aber noch ein paar Monate. Janke spricht von Frühjahr nächsten Jahres. Bis November sollen die Außen- und Innenarbeiten soweit fortgeschritten sein, dass mit der Einrichtung der Büroflächen begonnen werden kann. Rund 50.000 Quadratmeter Nutzfläche bietet die neue Zentrale des Lebensmitteldiscounters. Das sind soviel wie etwa sieben Fußballfelder.

Aldi Nord bietet Mitarbeitern ein modernes Arbeitsumfeld

Transparent will sich Aldi Nord mit seiner Zentrale geben. Ein Paradigmenwechsel, den das früher für seine Verschlossenheit bekannte Unternehmen, seit einiger Zeit vollzieht. Die neue Offenheit zeigt sich dabei nicht nur in der Architektur nach außen. Auch im Inneren strebt Aldi Nord ein neue Arbeitswelt an: agiler und flexibler. „Wir haben Hubs, Open-Spaces und Co-Working-Flächen“, beschreibt Janke das neue Konzept. Heißt: Kleine Büros waren gestern. Flexible Arbeitsflächen, je nach Bedarf, sind die Zukunft.

Weihten die neue Aldi-Kita ein (v.l): OB Thomas Kufen, Torsten Janke, Geschäftsführer Immobilien & Expansion bei Aldi, Norman Kuhn vom Betreiber Kinderzentren Kunterbunt sowie Kita-Leiterin Antje Biniasch.
Weihten die neue Aldi-Kita ein (v.l): OB Thomas Kufen, Torsten Janke, Geschäftsführer Immobilien & Expansion bei Aldi, Norman Kuhn vom Betreiber Kinderzentren Kunterbunt sowie Kita-Leiterin Antje Biniasch. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Mit Corona hat in dem früher eher konservativ geführten Unternehmen auch beim Thema Homeoffice ein Umdenken eingesetzt. Mit den Erfahrungen während der Pandemie „wird es danach kein 100 Prozent Zurück mehr geben“, betont Janke. Konkret heißt das: 1800 Mitarbeiter, die ab Frühjahr in den ersten Bauabschnitt einziehen, teilen sich dort 1200 Arbeitsplätze, neudeutsch Desk-Sharing. Im zweiten Bauabschnitt, der voraussichtlich Ende 2022 fertig gestellt sein wird, kommen nochmals 300 Arbeitsplätze dazu.

Zum neuen Aldi-Campus gehört ein Fitness-Pavillon mit Laufstrecke

Schon seit geraumer Zeit wachsen die Mitarbeiterzahlen nicht nur im gesamten Konzern, auch am Standort der Zentrale in Essen. Der Campus musste im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen bereits aufgestockt werden. Wird er damit perspektivisch ausreichen? Nun, eine Erweiterung sei zumindest theoretisch möglich, sagt Janke. Derzeit sind die Beschäftigten noch an drei Standorten im Stadtgebiet verteilt: am traditionellen Hauptsitz an der Eckenbergstraße, in einem angemieteten Bürogebäude an der Ruhrallee und im Ruhrturm.

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Im Wettrennen um die Talente ist Aldi Nord angesichts der Konkurrenz von Lidl & Co. bemüht, sich ein neues, moderneres Image zu geben. Dazu gehört, den Mitarbeitern mehr als nur einen gut ausgestatteten Arbeitsplatz zu geben. Die neue Zentrale bietet ihnen darüber hinaus kostenlose Parkplätze, eine Kantine und einen Fitness-Pavillon mit angeschlossener Laufstrecke an, die sich rund ein Kilometer über das Gelände erstreckt.

Betriebskita „Milchmäuse“ ist bereits eröffnet

Der neue Aldi-Campus aus der Luft. Das Bild stammt aus dem Monat Mai 2021.
Der neue Aldi-Campus aus der Luft. Das Bild stammt aus dem Monat Mai 2021. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Auch eine Betriebskita direkt neben dem Campus gehört zum Campus dazu. Diese ist ebenfalls im Zeitplan fertig geworden und wurde am Freitag offiziell eröffnet. 72 Plätze bietet die Einrichtung. Ihr Name „Milchmäuse“erinnert nicht zufällig an das bekannte Aldi-Sortiment. Er wurde in einem Namenswettbewerb von einem Mitarbeiter vorgeschlagen und bekam die größte Zustimmung aus der Belegschaft. Betrieben wird die Kita von den Kinderzentren Kunterbunt, einem privaten Träger.

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Etwa 80 Prozent der Plätze sind dort für den Nachwuchs von Aldi-Mitarbeitern vorgesehen, die restlichen 20 Prozent kommen Eltern aus dem Stadtteil Kray zugute. Oberbürgermeister Thomas Kufen würdigte deshalb am Freitag auch die „soziale Verantwortung“, die Aldi Nord für den Stadtteil mit übernehme.