Essen. René Heinersdorff könnte neuer Geschäftsführer der Komödie im Bayerischen Hof werden. Warum auch Essens Rathaustheater-Publikum davon profitiert.
Theater-Betreiber René Heinersdorff will seine Boulevard-Bühnen-Aktivitäten offenbar gen Süden ausweiten. Der vielbeschäftigte Regisseur, Schauspieler, Autor und Chef des Essener Rathaus-Theaters, der zudem das Düsseldorfer Theater an der Kö und das Theater am Dom in Köln betreibt, könnte – wenn alles gut läuft – ab Anfang September auch Geschäftsführer der Komödie im Bayerischen Hof in München werden.
Die Gespräche über Heinersdorffs künftiges Engagement in München laufen dem Vernehmen nach auf Hochtouren. Beteiligt sind unter anderem der derzeitige Geschäftsführer Thomas Pekny und Innegrit Volkhardt, geschäftsführende Gesellschafterin des renommierten Hotels „Bayerischer Hof“. „Sie alle signalisieren mir, dass sie mich als Direktor und Nachfolger für Pekny wollen. Und ich bin dazu bereit“, sagt Heinersdorff unserer Zeitung.
„Namhafte Darsteller wie Pascal Breuer und Christine Neubauer treten dann an Rhein und Ruhr auf“
Nach Angaben des Theaterchefs würden auch die von ihm geführten Häuser in Essen, Köln und Düsseldorf von der Verpflichtung in der bayerischen Metropole profitieren. „Namhafte Darsteller, wie Pascal Breuer oder Christine Neubauer treten dann auch an Rhein und Ruhr auf. Ein Zugewinn also auch für unser Publikum hier“, so Heinersdorff.
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In München mehren sich mittlerweile die Hinweise auf einen Abgang des jetzigen Intendanten der Privatbühne Thomas Pekny, nachdem einige auch TV-bekannte Schauspieler den Rücktritt des 69-Jährigen gefordert hatten. Im Sommer hatte sich Pekny wegen sexuellen Missbrauchs vor dem Landgericht München verantworten müssen. Der gebürtige Österreicher war zwar aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden. Doch an der Komödie im Bayerischen Hof rumort es derzeit heftig.
Für das Haus könnte das Kassengift sein, befürchtet offenbar nicht nur Heinersdorff, der erst vor wenigen Tagen in München für seine Inszenierung von „Wer hat Angst vorm weißen Mann“ viel Applaus bekam. „Bevor ich einen Vertrag unterschreibe, müssen Bedingungen auch für Mitarbeiter und Kollegen ausgehandelt und geschaffen werden,“ erklärt Heinersdorff, der aber nicht von einem „vierten Standbein“ sprechen will.