Essen-Kettwig. Der komplette Vorstand von Kett-In möchte nicht mehr weitermachen. Warum das so ist und was das für die Interessengemeinschaft bedeutet.

Kett-In ist auf der Suche nach vier neuen Köpfen, die der Kettwiger Interessengemeinschaft für Handel, Handwerk und Dienstleistung künftig vorstehen sollen. Die Vorsitzende Catharina Schedler, ihr Stellvertreter Michael Kleine-Möllhoff wie auch Geschäftsführer Fabian Schulte und Schatzmeister Guido Koch werden nicht mehr für den Vorstand kandidieren. Noch ist aber niemand in Sicht, der zur Mitgliederversammlung am Donnerstag, 2. September, im Sengelmannshof (19 Uhr) einen der Posten übernehmen möchte.

„Wir suchen engagierte Kettwiger, die sich um die Organisation unserer Interessengemeinschaft kümmern und Verantwortung übernehmen wollen“, sagt Fabian Schulte im Gespräch mit dieser Redaktion. Mitglied bei der Interessengemeinschaft Kett-In müsse man dafür noch nicht einmal sein.

Vorstand kümmert sich um Belange der Mitglieder und Aktionen

Fabian Schulte, Geschäftsführer, und Catharina Schedler, erste Vorsitzende von Kett-In, stellen ihre Ämter zur Verfügung.
Fabian Schulte, Geschäftsführer, und Catharina Schedler, erste Vorsitzende von Kett-In, stellen ihre Ämter zur Verfügung. © Funke Foto Services | Bastian Haumann

Zeit müssten diese Menschen allerdings schon mitbringen. Denn genau an diesem Faktor fehle es bei ihm, sagt Fabian Schulte, der das Amt des Geschäftsführers im Herbst 2018 übernommen hatte. Sich um die Belange der Mitglieder, um Aktionen und Feste kümmern, das habe zu einer zusätzlichen Belastung geführt, die Schulte in Zukunft nicht mehr stemmen möchte. Der Vorsitzenden Catharina Schedler geht es ähnlich, sie hatte sich vor einiger Zeit beruflich verändert.

Dass in der Corona-Krise mit mehrfachen Lockdowns das Schiff Kett-In durchaus heftig ins Schlingern geraten ist, dass immer wieder Feste abgesagt werden mussten, dass einige Mitglieder den Mut verloren haben – all das spiele auch eine Rolle, verhehlen die erste Vorsitzende und der Geschäftsführer nicht. „Gemeckert wird viel, ein Dankeschön kommt den Menschen weitaus seltener über die Lippen“, erläuterte eine etwas gefrustete Catharina Schedler bereits Anfang 2021 in einem Interview.

Dennoch gibt es Positives zu vermelden: Die Aktion #kettwighältzusammen mit Präsentationen von Geschäftsleuten in den sozialen Medien läuft auch weiterhin gut. Der Einkaufsführer „Kettwig erleben“ ist zudem gerade erschienen.

Komplett-Auflösung steht ab 2022 im Raum

Der Vorstand hofft, dass sich unter den 70 Mitgliedsunternehmen engagierte Menschen finden, die im Vorstand mitwirken möchten. Wenn alle Stricke reißen, so Schulte, werde der Vorstand geschäftsführend tätig bleiben. „Erst mal. Aber das Ganze ist endlich. Bis maximal 2022.“ Was passiert dann? Dann könne es auf eine Auflösung von Kett-In hinauslaufen, sagt Schulte ohne Umschweife.