Frillendorf. Essen-Frillendorf ist im Wandel: An Stelle der ehemaligen Kirche entsteht eine neue Kita. Was sie den Familien in Zukunft bieten soll.
Der Rohbau der neuen Kita in Frillendorf steht, die Vorfreude steigt. Nachdem die ehemalige Kirche Auf’m Böntchen abgerissen worden war, entsteht auf demselben Gelände eine Kindertagesstätte. Einige der Kleinen weihen beim Richtfest ihren neuen und für manche doch altbekannten Ort mit einem Ständchen ein. Momentan toben sie noch in der evangelischen Kita „Kleine Quelle“ in Frillendorf, die gegenüberliegt. Ab März 2022 ziehen sie aber in die neuen Räume.
Aus den bestehenden zwei Kita-Gruppen werden dort vier. Die Evangelische Thomasgemeinde will damit auf den Betreuungsbedarf im Stadtteil reagieren. Es können in Zukunft insgesamt 77 Kinder betreut werden, und damit 34 mehr als bisher. 19 Plätze davon sind für unter dreijährige Kinder vorgesehen. Mit einer Fläche von 715 Quadratmetern wird der Innenraum auf zwei Etagen verteilt.
Geplant sind große Räumlichkeiten zum Malen, Spielen, Toben und Ausruhen. Zur Ausstattung gehören auch bodentiefe Fenster und eine Fußbodenheizung. „Außerdem ist alles barrierefrei und behindertengerecht. Denn die Kita verfolgt ein inklusives Betreuungskonzept“, erklärt Ulrich Leggereit, der als Geschäftsbereichsleiter des Essener Diakoniewerks für die Betreuung von Kitas verantwortlich ist.
Außenbereich mit vielen Spielmöglichkeiten
„Aber auch der Außenbereich wird mit einer modellierten Landschaft und einer Rutsche schön gestaltet“, erzählt Leggereit weiter. Der momentan noch brach liegende Bereich hat eine Fläche von 1000 Quadratmetern. Mit einzelnen Elementen zur Bewegungsförderung ausgestattet, sollen ihn alle Altersgruppen nutzen können. Auf dem gleichen Gelände betreut das Diakoniewerk zwei Spielgruppen für Kinder aus geflüchteten Familien, sodass gleichzeitig ein Austausch für Familien im Stadtteil geschaffen wird. Die Kosten des Neubaus belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro und werden durch öffentliche Fördergelder, die Thomasgemeinde und den Kirchenkreis Essen getragen.
Der Neubau der Kindertagesstätte „Kleine Quelle“ ist ein Teil des Plans der Thomasgemeinde, die sich zukunftsfähig aufstellen will. Sie hat sich 2011 nach der Entwidmung von zwei Kirchen in Frillendorf und Stoppenberg gegründet. „Dieser Ort ist natürlich auch mit schmerzhaften Erinnerungen verknüpft. Aber es ist ein Trost, dass es weitergeht und hier bald Kinderlachen einzieht“, sagt Pfarrer Martin Keßler von der Thomasgemeinde.
Beim Richtfest sorgt er unter den Anwesenden für Lachen, als er versucht, den Nagel symbolisch ins Holz zu hauen. Nach ein paar Schlägen ist dieser nämlich verbogen und der Zimmermann eilt ihm zur Hilfe. „Hoffentlich gibt das kein Unglück. Ich bin handwerklich nicht besonders geschickt. Das können andere viel besser. So hat jeder seine Berufung“, sagt Keßler lachend. Mit einem „Glück Auf“ des Zimmermanns und dem Segen von Superintendentin Marion Greve und sollte aber wohl nichts schiefgehen.