Borbeck. Die Pfarrei St. Dionysius in Borbeck und den Nachbarstadtteilen wird sich noch stärker verändern. Diese Schritte stehen dort an.
Die Pfarrei St. Dionysius macht sich fit für die Zukunft – dazu gehören wie in vielen anderen Gemeinden Abschiede von Gotteshäusern, aber auch Neuanfänge in der Organisation. Pfarrer Benedikt Ogrodowczyk macht den Gemeindemitgliedern Mut und erklärt, wie das Gemeindeleben auch in Zukunft in den verschiedenen Stadtteilen präsent bleiben soll. „Das ganze Leben ist Veränderung“, sagt er. „Mir persönlich wird da nicht bange, es geht jetzt darum, zu gestalten und Neues anzugehen.“
Zuletzt ist die Kirche St.-Johannes-Bosco in Bergeborbeck entwidmet worden, was auf dem Grundstück nun geschieht, ist unklar. Altar, Tabernakel, Ambo, Taufbecken, Wandteppich, Wandkreuz, Apostelleuchter, Bänke und die Krippe werden in einer gerade im Bau befindlichen Kirche der Gemeinde St. Padre Pio im polnischen Płońsk genutzt. Anderes, etwa ein Leuchter aus der Taufkapelle, sind an eine Mülheimer Gemeinde abgegeben worden, ein Weihrauchfass an den Chiemsee und einiges weitere zu den Salesianern.
Gottesdienste für Vogelheim und Bergeborbeck
Ende 2019 ist bereits die Kirche St. Thomas Morus in Vogelheim abgerissen worden. Die Pfarrei erinnert mit einer Gedenkstele an die ehemalige Vogelheimer Gemeindekirche. „Es ist eine dankbare Erinnerung“, sagt Ogrodowczyk. Auf dem Gelände, auf dem bis 2019 die Kirche stand, befinden sich mittlerweile Einfamilienhäuser. An der Ecke Vogelheimerstraße/Kleinstraße wird am Montag, 19. Juli 2021, um 12 Uhr als Schlussstein ein Steinquader aus der Krypta von St. Thomas Morus in die Gedenkstele eingesetzt.
Der Pfarrer stellt klar, dass beide Profanierungen keineswegs bedeuteten, dass die katholische Kirche in den beiden Stadtteilen nicht mehr präsent sei. In Vogelheim hatten Pfarrer, Kirchenvorstand und Gemeinderat das wenige Monate nach dem Abriss der Kirche bereits betont: Das Markushaus dient seitdem als neues ökumenisches Zentrum, dort treffen sich verschiedene Gruppen. Zudem gibt es den katholischen Jugendhof, über Senioreneinrichtung und Kita ist die Kirche ebenfalls weiter Teil des Stadtteillebens.
Am Konzept und Ort für die Messfeiern in Bergeborbeck und Vogelheim wird noch gefeilt. „Wir wollen dort in Zukunft auf Dauer einen Gottesdienststandort haben, dazu sind wir gerade in der Findungsphase“, erklärt Ogrodowczyk. Bisher gibt es Gottesdienste im Markushaus, als mögliche künftige Kirchstandorte werden aber auch die Kirche St. Maria Rosenkranz und das ehemalige kroatische Kloster mit Kapelle überprüft. Es ist eines von drei größeren Projekten des sogenannten Pfarreientwicklungsprozesses, an dem Gemeindemitglieder gerade arbeiten.
Kirche in Borbeck soll umgestaltet werden
Ein Weiteres betrifft das Zentrum der Pfarrei, die Kirche St. Dionysius in Borbeck und die umliegenden Gebäude. Auch dort soll es noch Veränderungen geben, die Kirche soll so umgestaltet werden, dass sie auch in Zukunft ein Ort für zeitgemäße Gottesdienste ist. Was genau das bedeutet, damit beschäftigt sich eine Projektgruppe. Die Umgestaltung der Kirche soll spätestens abgeschlossen sein, wenn die Kirche St. Fronleichnam in Bochold profaniert wird – auch dieser Abschied steht in der Pfarrei noch bevor.
Ende 2024 oder Anfang 2025 soll es so weit sein – der dritte große Baustein im Pfarreientwicklungsprozess. Anschließend steht der Umbau zu einem sozial-pastoralen Zentrum an. „Es wird gerade diskutiert, was das inhaltlich und baulich bedeutet“, so Ogrodowczyk. Die Voraussetzung für das Vorhaben ist ein Ankermieter für die Kirche St. Fronleichnam, um Einnahmen zu erzielen. Dazu laufen Gespräche mit dem Kita-Zweckverband und auch das Generalvikariat unterstützt. Als spirituelle Quelle soll die Krypta unter der Kirche erhalten bleiben.