Essen. Anselm und Juliana gehen mit dem Parlamentarischen Patenschafts-Programm für ein Jahr ins Ausland – als Juniorbotschafter. Was auf sie zukommt.
Für Juliana und Anselm aus Essen beginnt in rund einem Monat ihr bisher größtes Abenteuer: Sie reisen in die USA – mit einem Stipendium des Deutschen Bundestages. Fast ein Jahr lang werden sie als sogenannte Juniorbotschafter an der High-School lernen, in einer Gastfamilie leben und das US-amerikanische Politiksystem besser kennenlernen.
Um an dem Parlamentarischen Patenschafts-Programm (PPP) teilnehmen zu können, mussten sich die beiden Essener in mehreren Runden gegen über 500 Bewerberinnen und Bewerber aus ganz Deutschland durchsetzen.
Essener Schüler setzen sich gegen 500 Bewerber aus ganz Deutschland durch
An den Moment, als Anselm von seiner Zusage erfahren hat, erinnert er sich noch gut: „Ich hatte einen langen Tag und saß für die Schule in einer Videokonferenz. Dann kam mein Vater auf einmal in mein Zimmer und sagte: ‘Anselm, du hast es!’ Man freut sich natürlich total und ist stolz auf sich, dass man es geschafft hat.“
Das Besondere am PPP-Stipendium ist dessen politischer Schwerpunkt. Als Juniorbotschafter sollen die insgesamt 299 Stipendiaten und Stipendiatinnen – darunter auch junge Berufstätige – Deutschland im Ausland vertreten. Dafür werden Reise-, Programm- und Versicherungskosten übernommen. Für die Planung und Durchführung des Auslandsaufenthaltes ist Experiment e.V. zuständig.
PPP-Stipendiaten vertreten Deutschland als Juniorbotschafter im Ausland
„Man muss quasi einen diplomatischen Dienst erfüllen und hat dementsprechend gewisse Verpflichtungen. Wir müssen zum Beispiel mindestens 20 Sozialstunden machen, in der Schule Vorträge über Deutschland halten und haben eine diplomatische Woche, in der wir mit einem Kongressabgeordneten zusammenarbeiten“, sagt Anselm, der die neunte Klasse des B.M.V.-Gymnasiums in Holsterhausen besucht.
Juliana freue sich schon auf diese Aufgaben. Die 16-Jährige, die das Leibniz-Gymnasium in Altenessen besucht, ist in ihrem Stadtteil bereits politisch aktiv und engagiert sich unter anderem im Jugendclub „H21-Zero“, um jungen Menschen Politik und Demokratie näherzubringen.
Essener Schüler freuen sich auf High-School und Gastfamilie
Wo genau die beiden in den USA leben werden, steht noch nicht fest. „Ich hoffe, dass ich in einer Großstadt lande“, sagt Juliana. Wichtiger als der Ort sei den Beiden aber die Gastfamilie, bei der sie während des gesamten Aufenthalts untergebracht werden.
Besonders gespannt seien sie außerdem auf das amerikanische Schulsystem. „Das ist so eine Sache für sich. Die haben ja ein ganz anderes Verständnis davon, wie man mit Inhalten umgeht. Da freue ich mich sehr drauf“, so Anselm.
Angst davor, dass die Corona-Pandemie ihre Pläne noch durchkreuzen könnte, haben sie nicht mehr. Anselm ist bereits geimpft, Juliana wird sich in den USA impfen lassen.
Schüler und Berufstätige, die beim PPP 2022/23 mitmachen wollen, können sich noch bis zum 10. September 2021 bewerben. Mehr Informationen gibt es unter www.bundestag.de/ppp und www.experiment-ev.de