Essen. Publikumslieblinge in Sicht: Erfolge wie „Onegin“ öffnen dem Aalto-Ballett den Zugang zu neuen Handlungsballetten in der kommenden Saison.
„Endlich! Wir sehen Licht am Ende des Tunnels“, seufzt Ben Van Cauwenbergh (63), der seine vorletzte Spielzeit als Ballettintendant vorstellt. Nach langer Wartezeit stehen nun die vom Publikum heiß ersehnten Handlungsballette auf dem Plan für 2021/22. „Wir sind sehr stolz, mit „Der Widerspenstigen Zähmung“ (30. Oktober) ein weiteres Meisterwerk von John Cranko präsentieren zu können. Nicht jede Compagnie erhält die Rechte. Der große Erfolg von ,Onegin’ hat überzeugt, dass wir die passende Besetzung haben.“
Nicht ganz so aufwendig wie die große Ballettkomödie nach Shakespeare, die absolut nach dem Geschmack des Ballettchefs ist, aber hochdramatisch kommt ein Handlungsballett des 20. Jahrhunderts daher, das erstmals im Aalto-Theater zu sehen ist: Zu live gespielten Klavierstücken von Rachmaninow zeigt das Essener Ballett „Drei Schwestern“ (9. April) nach Anton Tschechow.
Gastspiel mit „Schwanensee“ in Sevilla
Den russischen Choreografen und ehemaligen Tänzer Valery Panov kennt er gut: „Er hat ein paar Sachen für mich als Tänzer choreografiert, unter anderem ,Hamlet’. Aber auch in seinen „Drei Schwestern“ war er schon zu sehen. „Wichtig ist mir, dass es eine spartenübergreifende Produktion ist, an der Musiker beteiligt sind und zwei Schauspieler“, erklärt er.
„Es ist eine Ehre“, dass das Aalto-Ballett nach „Romeo und Julia“ auch mit „Schwanensee“ nach Sevilla eingeladen ist. „Solche Gastspiele festigen unser Ansehen, dass ich auch in den letzen Jahren meiner Intendanz hoch halten will“, betont Van Cauwenbergh. Wie er in der Ballettliga dasteht, zeigen auch die Wiederaufnahmen. Neben „Schwanensee“ (11.9.) sind „Dornröschen“ (27.1.22), „Tanzhommage an Queen“ (18.3.22), „Rock around Barock“ (24.2.22) sowie die beiden zeitgenössischen Tanzabende „P4ssions“ und „Keep Moving!“ (3.10.) im Doppelpack erneut zu sehen.