Essen-Rüttenscheid. Mit der Entwidmung der Versöhnungskirche hat die Evangelische Kirche in Essen das 14. Gotteshaus in 20 Jahren außer Dienst gestellt.

Mit der Versöhnungskirche in Rüttenscheid hat die evangelische Kirche in Essen seit dem Jahr 2000 die inzwischen 14. Gottesdienststätte (Kirchen und gewidmete Gemeindezentren zusammengerechnet) außer Dienst gestellt.

Deutlicher Rückgang der Mitgliederzahlen

Zuletzt waren im Jahr 2018 Gemeindezentren der Thomasgemeinde entwidmet worden. Das geht aus der Statistik des Kirchenkreises hervor. Der wiederum hatte Ende vergangenen Jahres 129.930 Gemeindemitglieder, im Jahr 2013 waren es noch 145.628, 1998 rund 193.000. 1960 lag die Zahl bei 321.000. Bei dem Vergleich gilt zu beachten, dass bis 2017 ohne die Kirchengemeinde Kettwig gerechnet wurde, die erst seit dem 1. Januar 2016 zum Kirchenkreis Essen gehört.

Auch wenn der Abriss der Versöhnungskirche erst in zwei Jahren erfolgt, ergeben sich Kostensenkungen aufgrund von gekündigten Wartungsverträgen. Zudem können sich Mitarbeiter anderen Aufgaben widmen. Der Hausmeister der Kirche wird sich aber dennoch weiterhin um das Gotteshaus kümmern.

Für die künftige Nutzung der Glocken liegt eine Anfrage vor

Für die weitere Nutzung der Glocken liegt der Gemeinde eine Anfrage vor. Details sollen aufgrund der laufenden Gespräche noch nicht genannt werden. Für die Orgel gab es bereits ein Interesse, aber davon wurde wieder Abstand genommen.

Am Pfingstsonntag hatten über 100 Menschen die Gelegenheit genutzt, von der Versöhnungskirche der Evangelischen Kirchengemeinde Abschied zu nehmen. Drei Stunden lang war das Gotteshaus an der Alfredstraße geöffnet. Es gab dabei viele sehr emotionale Momente für die Besucher. Fast 60 Jahre lang bildeten die Kirche und die anliegenden Gemeinderäume den Mittelpunkt für das Gemeindeleben im Floraviertel und darüber hinaus.