Essen. . Die Kliniken Essen-Mitte wollen sich mit anderen evangelischen Krankenhäusern in Nachbarstädten zusammentun. Die Politik unterstützt den Plan.
In der Essener Krankenhauslandschaft bahnt sich das nächste Mega-Projekt an: Die Kliniken Essen-Mitte (KEM) haben ein Auge auf Krankenhäuser in den Nachbarstädten geworfen und umgekehrt. Die Zuneigung scheint bei allen Beteiligten ähnlich groß zu sein. Wie aus verschiedenen Quellen zu hören ist, wird eine Fusion mehrerer Krankenhäuser mit evangelischem Hintergrund immer wahrscheinlicher.
„Dahinter steckt die Idee, noch mehr Qualität für unsere Patienten, aber auch für die Mitarbeiter bieten zu können“, sagt Horst Defren, Geschäftsführer der Kliniken Essen-Mitte. Das sei in einem großen Verbund einfacher umzusetzen. Schon jetzt verstehen sich die Kliniken Essen-Mitte als Häuser, die über die Stadt und die Region hinaus eine Rolle spielen. „Wir haben uns gefragt, wie wir noch stärker werden und zugleich andere weiter nach vorne bringen können“, sagt KEM-Sprecherin Sabine Loh.
Andere Häuser kommen aus den Nachbarstädten
Die Namen der Kandidaten für eine Krankenhaus-Ehe nennt die Geschäftsführung nicht. Wohl aber die Städte, aus denen sie kommen: Mülheim, Oberhausen und Duisburg. Nach Informationen dieser Zeitung spielt sich die Fusion ausschließlich unter protestantischer Trägerschaft ab. Mit am Verhandlungstisch sitzen das Ev. Klinikum Niederrhein mit Häusern in Duisburg, Oberhausen und Dinslaken, das Ev. Krankenhaus Oberhausen sowie das Ev. Krankenhaus Mülheim.
Die Kliniken Essen-Mitte waren zuletzt innerhalb der Stadt gewachsen. Drei evangelische Häuser hatten sich zusammengetan: Huyssens-Stiftung/Huttrop, Knappschaftskrankenhaus/Steele und das Ev. Krankenhaus Werden. Zusammen kommen sie derzeit auf rund 1000 Betten. „Wir verstehen uns ohnehin als innovatives Haus, das sich weiterentwickelt“, sagt Frank Mau, der andere von zwei Geschäftsführern. Diese Richtung solle mit dem nächsten großen Schritt beibehalten werden.
In der Politik werden Zusammenschlüsse von Krankenhäusern gerne gesehen und unterstützt. Auch finanziell. Das hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann unlängst bei einem Besuch in Duisburg betont. An den Kliniken Essen-Mitte rechnet man damit, dass Laumann in nächster Zeit auch hier vorbeischauen wird. Hier werde, sagt Geschäftsführer Horst Defren, sehr viel Wert auf einen langfristigen Erfolg gelegt, weniger auf Schnellschüsse.
Umsetzung ist zeitnah geplant
Hintergrund von Krankenhausfusionen ist, dass sich die Häuser besser spezialisieren können. Als Stärken der Kliniken Essen-Mitte gelten beispielsweise die operative und konservative Krebsmedizin, die Altersmedizin und die Psychologie. Im Verbund könnte ein Haus Leistungen anbieten, die es sonst nicht im Portfolio hätte.
Das Großprojekt soll möglichst zeitnah umgesetzt werden. „Wir haben eine große Idee und sollten deshalb nicht lange warten“, heißt es aus der Geschäftsführung.