Essen-Kettwig. Das Projekt Petershof der kath. Gemeinde in Essen-Kettwig ist fertig. Die ersten Mieter berichten über ihre Erlebnisse in den Altenwohnungen.
Das Neubauprojekt Petershof der katholischen Pfarrgemeinde St. Peter und Laurentius ist so gut wie fertig. Im neu errichteten Gemeindezentrum gegenüber dem Altenheim St. Josefshaus erledigen die Handwerker noch einige Ausbauarbeiten. Aber der Bereich der Altenwohnungen ist bereits bezogen. So konnte Pfarrer Sven Goldhammer am Dienstag zur offiziellen „Schlüsselübergabe“ schreiten.
Den großen „Generalschlüssel“ in der Hand begrüßte Goldhammer eine kleine Delegation von Mietern, die im April als erste in der Wohnanlage heimisch geworden sind. Insgesamt stehen 28 Wohnungen zur Verfügung, zwei sind derzeit noch frei. Der 82-jährige Werner Freese grinst über den speziellen Pfortenöffner von Pastor Goldhammer: Ob der auch zum Himmelreich passe, wisse er nicht, „aber es ist schön, hier zu sein“. 45 Jahre habe er in Vor der Brücke gelebt, nun sei er froh über die Nähe zur Kettwiger Altstadt und den Komfort der Seniorenwohnung.
Zwei Wohnungstypen stehen zur Verfügung
Im Komplex stehen zwei Wohnungstypen zur Verfügung: Für Singles gibt es die 1,5-Zimmer-Wohnung (49 qm), für Ehepaare die Zwei-Zimmer-Wohnung (59 qm). Das ganze Haus und alle Wohnungen sind barrierefrei konzipiert, es gibt einen Aufzug von der Tiefgarage bis zum dritten Stockwerk. Das Bad hat eine ebenerdige Dusche. Die Küche ist vollständig ausgestattet und in einem Abstellraum ist Platz für Waschmaschine und Trockner. Ferner steht für jede Wohnung ein kleiner Kellerraum zur Verfügung.
„Ich wollte mich kleiner setzen und habe mich schon sehr frühzeitig hierfür interessiert, als die ersten Pläne vorgestellt wurden“, sagt Veronica Heller. Die 76-Jährige hat bislang auf 110 Quadratmetern gewohnt. „Aber wenn man mal nicht mehr so fit ist, kann das schnell zur Belastung werden.“ Inzwischen habe sie sich schon gut im Petershof eingelebt, „nur Bilder an den Wänden fehlen noch“. Begeistert ist sie nicht nur von dem Grundriss ihrer Wohnung, sondern auch von der Loggia: „Ich schaue direkt auf die Altstadt.“ Der Weg zu den Geschäften sei nicht mehr so weit, die Parkplatzsuche erübrige sich.
Noch zwei Wohnungen im Petershof frei
Die Kosten für das Gemeindezentrum an der Hauptstraße trägt zu 30 Prozent die katholische Pfarrgemeinde St. Peter und Laurentius, den Hauptanteil von 70 Prozent zahlt das Bistum Köln. Die Wohnungen finanziert allein die Pfarrgemeinde. Dazu werden langfristige Darlehen aufgenommen, die aus den Mieteinnahmen rückfinanziert werden.Durch die lange Bauzeit bedingt (Verzögerungen beim Tiefbau, Grundsteinlegung war erst Ende September 2019) sind Plätze auf der Bewerberliste für die Seniorenwohnungen im Petershof frei geworden, berichtet Projektleiter Tobias Leidinger. Wer interessiert ist, kann sich auf der Seite www.petershof-kettig.de über das Projekt informieren.
Serviceleistungen können hinzugebucht werden
Wenn sie keine Lust habe zu kochen, so die Kettwiger Seniorin, könne sie sich auch einfach etwas zu essen bestellen. Wer möchte, kann nämlich neben den obligatorischen Serviceleistungen (Hausnotrufanlage, Hausmeisterdienste) auch Leistungen hinzubuchen. Zum Beispiel die Teilnahme am Mittagstisch des St. Josefshauses (wegen Corona wird derzeit in die Wohnung geliefert), einen Wäsche- oder Putzdienst sowie haushaltsnahe Dienstleistungen, Friseur und Fußpflegeservice.
Das Pfarrzentrum im Erdgeschoss des Hauses soll Ende Mai fertig werden, kündigt Tobias Leidinger, Vorsitzender des Projektausschusses Petershof, an. Leider werde die Eröffnung der Einrichtung, bedingt durch die Corona-Pandemie, aber noch auf sich warten lassen müssen. Man hoffe auf eine kleine Feier im Sommer. Das Veranstaltungsprogramm soll dann im September starten.