Essen-Kettwig. . Der Architekt musste das neue Gemeindezentrum umplanen, weil ein Gutachter wasserführende Schichten festgestellt hatte. Wie es nun weitergeht.
Auf dem Grundstück des Petershofs tut sich was, endlich haben die Abrissarbeiten begonnen. Seit dieser Woche verrichtet denn auch ein großer Bagger sichtbar seine Tätigkeit: Mehr und mehr reißt dessen mächtige Schaufel aus der Fassadenmauer die Stücke heraus – so dass an der Hauptstraße gegenüber dem Altenheim St. Josefshaus langsam, aber sicher die bislang hinter dem Petershof-Komplex verborgene Wohnbebauung sichtbar wird.
„Wir sind froh, dass es jetzt weitergeht“, erklärt Tobias Leidinger, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands und Verwaltungsratsvorsitzender des Seniorenheims St. Josefshaus. Leidinger ist von Beginn an mit der Realisierung des Neubauprojektes der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Laurentius beschäftigt. Dieses Projekt sieht die Errichtung eines neuen Gemeindezentrums sowie von 28 Seniorenwohnungen auf dem Areal vor.
Doppelparker-Hydraulik entfällt
Im Mai wurde der Petershof ausgeräumt und Ende Juni sollten dort die Abrissarbeiten eigentlich begonnen haben. Die Genehmigung dazu lag auch vor, bestätigt Leidinger. Doch das Ergebnis eines zweiten Bodengrundgutachtens habe den Architekten erst einmal veranlasst, das Ganze zu stoppen. „Im ersten Gutachten waren keine Probleme offenkundig geworden“, berichtet Leidinger, „doch bei weiteren Bohrungen, die wir vorsichtshalber haben durchführen lassen, wurden dann wasserführende Schichten in der Tiefe festgestellt.“
Da die bisherigen Planungen im Untergeschoss sogenannte Doppelparker mit Hydraulik vorsahen, musste umgeplant werden. Das betraf auch den Aufzug in dem Komplex. Leidinger: „Die Gründung des Gebäudes musste nun anders geplant und damit auch die gesamte Statik neu berechnet werden. Andernfalls hätten wir teure Absicherungsmaßnahmen gegen eindringendes Wasser einbauen müssen.“ Nun wird es eine Tiefgarage mit normaler Höhe geben. „Die Hydraulik-Geschichte ist komplett gestrichen. Die anderen Parkplätze werden auf dem Außengelände angesiedelt“, informiert Leidinger. An der Anzahl der nachzuweisenden Parkplätze ändere sich nichts.
Spatenstich soll am 18. Januar 2019 sein
Die Pfarrgemeinde rechne mit zügigen Abbrucharbeiten, „bisher liegen wir gut im Plan“, gibt Leidinger Auskunft. Und er hat auch schon den Termin für den Spatenstich parat: Am 18. Januar 2019 soll der offizielle Akt mit allen Beteiligten und geladenen Gästen aus Politik und Verwaltung sein.
Dann wird das für die Gemeinde so nötige, weil größerer Pfarrzentrum Petershof bald Wirklichkeit werden. Das Gebäude soll über einen mehrfach teilbaren Saal verfügen und mit Bestuhlung dann 150 Gästen Platz bieten. Ohne Bestuhlung passen dann sogar rund 400 Menschen in den Saal.
>> Die Finanzierung ist geteilt
Die Kosten für das neue Gemeindezentrum an der Hauptstraße trägt zu 30 Prozent die katholische Pfarrgemeinde St. Peter und Laurentius, den Hauptanteil von 70 Prozent zahlt das Bistum Köln.
Die 28 Seniorenwohnungen muss hingegen die Pfarrgemeinde finanzieren. Dazu werden langfristige Darlehen aufgenommen, die aus den Mieteinnahmen rückzufinanzieren sind.