Holsterhausen. In Essen-Holsterhausen nutzt die Stadt eine Straßensanierung, um ein Pilotprojekt zur Rettung von Straßenbäumen an den Start zu bringen.
Mit umfangreichen Sanierungsarbeiten hat die Stadt an der Nieberdingstraße begonnen. In den kommenden sechs Monaten soll sie komplett erneuert werden. Zudem ist sie für ein Pilotprojekt vorgesehen, um die Vitalität von Straßenbäumen zu erhalten.
Straße wird bald abschnittsweise gesperrt
Der Start der Instandsetzung erfolgte an der Ecke Nieberdingstraße/Papestraße. Im Zuge dieses ersten Bauabschnitts werde der Autoverkehr noch kaum beeinträchtigt, da die Fahrbahn für diese Arbeiten lediglich eingeengt werden müsse, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.
Vollsperrungen seien aber ab Anfang Mai zu erwarten, zunächst im Bereich zwischen der Kreuzung Nieberdingstraße/Papestraße und der Nieberdingstraße/Savignystraße. Der Zeitraum werde voraussichtlich drei Monate umfassen. Im Anschluss seien Instandsetzungsarbeiten im Bereich zwischen der Kreuzung Nieberdingstraße/Savignystraße und der Kreuzung Nieberdingstraße/Carmerstraße vorgesehen. Auch hier geht die Stadt von drei Monaten aus. Die betroffenen Anliegerinnen und Anlieger seien über die bevorstehenden Einschränkungen informiert worden. Die Gesamtkosten für das Projekt hatte die Stadt in einer Vorlage an die Politik auf rund 705.000 Euro beziffert.
Im Erdreich werden Wasserspeicher für die Bäume eingebaut
Ferner sollen an der Nieberdingstraße Baumrigolen eingebaut werden. Dabei handelt es sich um ein im Erdreich eingelassenes Speichersystem, das Regenwasser aufnimmt und es entsprechend den Erfordernissen an das Wurzelwerk des Baumes abgibt. Der Regen kann entweder über Baumscheiben in den Boden einsickern oder auch über eine eigens angelegte Kiesfläche. Drainagen sorgen dann dafür, dass das Wasser zu seinem Ziel gelangt.
Die Stadt Essen plant, zwölf Kubikmeter große Behälter anzulegen, die die Bäume versorgen. Auf diese Weise sollen diese „widerstandsfähiger und gesünder“ werden, heißt es. Zudem würden sie dann auch zusätzlich Schatten spenden und für mehr Verdunstungskühle sorgen. Baumrigolen gelten danach auch bei Starkregen als vorteilhaft, da sie einen Teil der Wassermengen aufnehmen können und somit eine gewisse Entlastung des Kanalnetzes bewirken.
Über die Nieberdingstraße hinaus steht aber jetzt schon fest, dass die Straße Baumblüte (Bredeney/Rüttenscheid) als ein weiteres Versuchsgebiet vorgesehen ist. Die Kosten für insgesamt zwölf Rigolen belaufen sich auf 78.000 Euro, wobei die Stadt aus dem Programm „Zukunftsinitiative Wasser in die Stadt von morgen“ einen Zuschuss von 37.500 Euro erhält.