Essen-Kupferdreh. Die Wanderbaustelle „Kupferdreher Straße“ zieht weiter. Doch die Arbeiten der Stadtwerke stellen den Verkehr erneut auf eine harte Probe.
Die Dauerbaustelle der Essener Stadtwerke an der Kupferdreher Straße wird um ein weiteres Kapitel fortgeschrieben. Schon jetzt ist sicher, dass die Verlegung der Kanalrohre erneut nicht ohne Beeinträchtigungen des fließenden, aber auch des ruhenden Verkehrs abgewickelt werden kann.
Seit September 2020 sind die Arbeiten an der Kupferdreher Straße im vollen Gange. Gebaut wird ein Regenrückhaltebecken mit einem Speichervolumen von knapp 2000 Kubikmetern, was etwa 12.000 gefüllte Badewannen entspricht. Das Becken wird unterirdisch am Übergang der Kupferdreher Straße zu Langenberger Straße in Höhe der Straße Schroertal angelegt und dient künftig bei Starkregen als Zwischenspeicher für Regen- und Schmutzwasser. Momentan befindet sich dort ein großer Kran, der die Bauarbeiten ankündigt.
„Die eigentlichen Gräben für die neuen Kanäle sind noch nicht angelegt, doch die Arbeiten werden nun umgehend beginnen“, wie Stadtwerke-Sprecher Dirk Pomplun sagt. Fertiggestellt wurden im ersten Bauabschnitt indes die Bodenplatte und Wände des Rückhaltebeckens. Zurzeit laufen die Vorarbeiten zur Betonierung der Decke. Nun startet parallel zu den Arbeiten am Regenrückhaltebecken der nächste Bauabschnitt auf der Kupferdreher Straße.
An der Kupferdreher Straße wird in Baufeldern gearbeitet, die jeweils rund 50 Meter lang sind. „Soviel Platz wird benötigt, damit die Baugeräte und die Baufahrzeuge sich entsprechend sicher bewegen können“, erklärt Pomplun. So bewegt sich die „Wanderbaustelle“ entlang der Straße in Richtung neues Regenrückhaltebecken
Sicherheit hat auf Baustellen immer oberste Priorität
Die Arbeiten der Stadtwerke beginnen mit der Verlegung der neuen Kanalrohre zwischen der Kupferdreher Straße, Höhe Hausnummer 34, und der Kreuzung Kupferdreher Straße/Gasstraße und Hinsbecker Berg. Das bleibt nicht ohne Folgen, denn auch in dieser Phase der Baustelle entfallen die Parkmöglichkeiten vor Ort. Noch schlimmer: „Zieht die Baustelle an der Haustür vorüber, kann es vorkommen, dass die Zufahrt zu den Grundstücken oder Garagen temporär nicht möglich ist“, erklärt Pomplun. Die Bauarbeiten enden in der Regel zwischen 16 und 17 Uhr. „Sollten dringend notwendige Arbeiten noch durchgeführt werden müssen, dann kann es auch einmal etwas länger dauern“, sagt Pomplun. „Das ist aber eher die Ausnahme.“
Die Anwohner wurden am Montag letzter Woche informiert. „Aktuell können wir den Anwohner nur unser Lob aussprechen. Die Beachtung der Parkverbote und die Rücksichtnahme für den Baustellenbetrieb ist vorbildlich“, so Pomplun. Anwohnerbeschwerden auf der der letzten Information lägen momentan nicht vor.
Verkehrsplanung der Stadt sorgte für jede Menge Kritik
Ob dies so bleibt, muss sich zeigen. Seit Beginn der Arbeiten hatte es immer wieder Kritik gegeben – in erster Linie an der, die Baustelle begleitenden Verkehrsplanung der Stadt. Überfüllte Nebenstraßen, damit verbundene unsichere Schulwege sorgten für reichlich Protest der betroffenen Bürger und im Nachgang auch der Politik, die parteiübergreifend Nachbesserungen forderte.
Anwohner können Bauarbeiter direkt ansprechen
Die Zufahrt zu anliegenden Grundstücken kann temporär durch die Baustelle versperrt sein. Für den Fall, dass betroffene Anwohner tagsüber ihr Grundstück erreichen müssen, z.B. bei Möbelanlieferungen, wird es immer eine individuelle Lösung geben“, verspricht Stadtwerke-Sprecher Dirk Pomplun. Dazu sollten die Anwohner direkt das Gespräch mit den Bauleuten vor Ort suchen. „Unsere Bitte wäre allerdings, dass die Information an die Baufirma ein paar Tage im Vorfeld erfolgt.“ Aber auch unvorhersehbare und kurzfristige Situationen ließen sich bestimmt lösen“, sagt Dirk Pomplun.
Generell ist derzeit die Ausfahrt über die Kupferdreher Straße in Richtung Stadtmitte/Überruhr/Steele (Norden) während der Bauarbeiten immer möglich. In Gegenrichtung wurde eine Umleitung in Absprache mit dem Amt für Straßen und Verkehr geschaffen. Aus Richtung Stadtmitte/Überruhr/Steele kommend, muss man die Baustelle großräumig umfahren. Die Umleitung führt über die Wuppertaler Straße, dann über die Kampmannbrücke und die Poststraße zum Zentrum Kupferdreh. Der Einsatz von Rettungs- sowie Entsorgungsfahrzeugen sei jedoch jederzeit gewährleistet.
Lagerfläche für Baustellenmaterial angelegt
Was wird genau gemacht? Auf einer Länge von rund 100 Metern werden im ersten Schritt die glasfaserverstärkten Kunststoffrohre mit einem Durchmesser von 1,2 Meter unter die Erde gebracht. Die Verlegung erfolgt in offener Bauweise als Wanderbaustelle.
Um nicht noch mehr Freiflächen in Anspruch nehmen zu müssen, wurde im Bereich des Regenrückhaltebeckens eine Baustellenlagerfläche eingerichtet. Von hier aus werden die benötigten Materialien wie zum Beispiel Kanalrohre, Sand oder Kies zum Einsatzort transportiert. Doch auch dies geht zu Lasten des parkenden Verkehrs: Damit der Transport der Baustoffe reibungslos und sicher laufen kann, wird der linke Fahrstreifen in Richtung Überruhr genutzt. Parkende Autos würden den Baustellenverkehr behindern und es könnte auch zu gefährlichen Situationen kommen. Pomplun: „Sicherheit hat für uns immer oberste Priorität. Daher können die Parkplätze während der Baumaßnahme leider nicht genutzt werden.“
Neues Kanalrohr geht bis zur Feuerwache
An der Kreuzung Gasstraße/Hinsbecker Berg angekommen, geht es weiter in Richtung der Feuerwache. Etwa 130 Meter Kanalrohr mit einem Durchmesser von bis zu 45 Zentimetern werden in offener Bauweise verlegt. Dann geht es noch einmal in die andere Richtung. Noch weitere 100 Meter Kanalrohr müssen unter die Erde gebracht werden. Die Verlegungsarbeiten erstrecken sich nun von der Kupferdreher Straße Höhe Hausnummer 34 bis zum neuen Regenrückhaltebecken.
Zu guter Letzt werden dann in 2022 in der Straße Hinsbecker Berg 70 Meter Kanalrohr und vom Regenrückhaltebecken in Richtung Zufahrt zum Industriegebiet Christine 1 rund 150 Meter Abwasserleitung verlegt. Die Fertigstellung der neuen Abwasserkanäle sowie des Regenrückhaltebeckens inklusive der Wiederherstellung der Straßenoberflächen ist für das vierte Quartal 2022 geplant.
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