Essen-Altenessen. Schüler werden auf ihrem Weg zum Abitur individuell gefördert. Das Projekt „Bessermacher“ von Rot-Weiss-Essen wird wissenschaftlich untersucht.

Fünf Schüler und fünf Schülerinnen des Gymnasiums Nord-Ost werden seit 2018 auf ihrem Weg zum Abitur vom Team der Sozialinitiative „Essener Chancen“ mit individueller Förderung begleitet. Jetzt wird das Projekt „Bessermacher“, das von der Evonik-Stiftung unterstützt wird, am Lernort Seumannstraße in Altenessen wissenschaftlich erforscht. Die Studie läuft bis 31. August 2022 unter Leitung von Prof. Dr. Heinz-Hermann Krüger von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Vorbild für ähnliche Projekte bei anderen Fußballvereinen

„Das Forschungsvorhaben bietet zum einen die Chance, das Konzept und die Alltagspraxis des Projekts im dritten und vierten Jahr seiner Förderung zu evaluieren und auf der Basis der Ergebnisse Hinweise für Best-Praxis-Modelle auch für die Initiierung ähnlicher Projekte bei anderen Fußballvereinen zu geben“, erklärt Erziehungswissenschaftler Heinz-Hermann Krüger. Die Essener Chancen sind eine Sozialinitiative des Fußballvereins Rot-Weiss-Essen.

„Zum anderen können mit dem Lernort Seumannstraße im Nachwuchsleistungszentrum von Rot-Weiss Essen und dem Gymnasium Essen Nord-Ost Bildungsorte in den Blick genommen und damit diese neue Form der kommunalen Bildungslandschaft mit seinen spezifischen Bedingungen analysiert werden“, ergänzt Dr. Christoph Berse, der das Projekt ebenfalls begleitet.

Experteninterviews und Diskussionen mit den Schülern

Für April und Mai sind Experteninterviews mit Mitarbeitern des Projekts geplant. Dazu zählen unter anderem Marcus Uhlig, Vorstand von Rot-Weiss Essen und Essener Chancen, Peter Renzel, Sozialdezernent und zweiter Vorstand der Essener Chancen, aber auch Tani Capitain, Leiter der Essener Chancen, die Projektkoordinatoren Niklas Cox und Andreas Lichtenstein sowie Lehrerin Bettina Pohlmann und Schulsozialarbeiter Arnd Michel vom Gymnasium Nord-Ost.

Danach besuchen die Wissenschaftler die Lernförderung in der rot-weissen Jugend-Begegnungsstätte sowie – abhängig vom Corona-Geschehen – Veranstaltungen mit inoffiziellem Charakter, beispielsweise das Abschlussgrillen. Am Ende stehen Interviews und Diskussionen mit den Schülern. „Wir sind auf die Ergebnisse der Evaluierung gespannt“, so Tani Capitain. „Die Jugendlichen aus dem Projekt Bessermacher haben sich nicht nur schulisch verbessert, sondern sind als Persönlichkeiten gewachsen. Wenn das Forschungsteam herausfindet, welches Zusammenspiel von Faktoren für diesen Erfolg eine Rolle spielt, könnten die Bessermacher Modellcharakter bekommen.“