Essen-Katernberg. Die Emschergenossenschaft arbeitet daran, Abwasser von sauberem Wasser zu trennen. Der Katernberger Bach wird dafür an die Oberfläche geholt.

Neue unterirdische Kanäle, Fußwege, Bänke und Spielplätze: Mithilfe von Bürgern, Emschergenossenschaft und Stadt Essen wird das Schwarzbach-System umgestaltet, das weite Teile des Essener Nordostens in Richtung Emscher entwässert. Der Katernberger Bach wird auf 2,2 Kilometern Länge ökologisch verbessert. Zunächst mussten für rund 20 Millionen Euro neue unterirdische Kanäle gebaut werden, um sauberes Wasser und Schmutzwasser zu trennen.

Baumaßnahme der Emschergenossenschaft beginnt im März und endet Ende 2022

Aktuell wird der Katernberger Bach, der überwiegend unterirdisch fließt, an die Oberfläche geholt. Das neue, offene Gewässer wird unter anderem durch das Wasser aus dem Oberlauf des Katernberger Baches zwischen der Kantschule und der Eisenstraße gespeist.

in diesem Abschnitt soll Ende März beginnen und bis Ende 2022 andauern. Die Arbeiten erstrecken sich zwischen dem südlichen Ende des neuen offenen Gewässers unweit des Evangelischen Friedhofes und dem Pumpwerk der Emschergenossenschaft am Pestalozziweg. Unmittelbar neben dem vorhandenen Pumpwerk wird ein neues Reinwasserpumpwerk errichtet. Von dort aus wird eine etwa 1,3 Kilometer lange Druckrohrleitung verlegt, die auf Höhe des Evangelischen Friedhofes in das neue offene Gewässer einmünden wird.

Die Leitung verläuft vom Pumpwerk aus in nördlicher Richtung bis zur Ückendorfer Straße, folgt deren Straßenverlauf in Richtung Westen. Auf den letzten knapp 400 Metern verläuft sie in Richtung Norden durch die Grünflächen bis zum künftigen Ausgießpunkt am neuen Gewässer und kreuzt den Bahndamm unterhalb des Bahnhofs Essen-Zollverein-Nord.

Ersatzdrainagesystem ähnlich wie in Essen-Karnap

Zusätzlich wird die Emschergenossenschaft zur Regulierung des Grundwasserstandes ein zirka 460 Meter langes Ersatzdrainagesystem zwischen der Ückendorfer Straße und dem Pumpwerk Essen-Schonnebeck verlegen. Das System wirkt möglichen Grundwasserstandsveränderungen entgegen, die infolge von künftigen Sanierungsmaßnahmen an dem vorhandenen Abwasserrohr auftreten können.

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„Die vorhandenen Kanäle sind Jahrzehnte alt, einige sind sogar noch gemauert und rund 100 Jahre alt“, weiß Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. Viele von ihnen seien undicht. Dadurch entweiche Wasser, das sorge für eine vermeintlich gute Grundwasserlage. Falls dort irgendwann einmal neue, dichte Kanäle verlegt würden, würde das Grundwasser jedoch zwangsläufig steigen und im schlimmsten Fall die Keller der Anwohner fluten - Bürger aus Karnap kennen das. Dort werde aus ähnlichen Gründen aktuell ebenfalls ein Drainagesystem gebaut.