Essen. Machbarkeitsstudie empfiehlt Essen als Standort für ein Deutsches Fotoinstitut. Düsseldorf gibt nicht auf und plädiert für zwei Einrichtungen.
Im Rennen um das Bundesinstitut für Fotografie will sich Konkurrent Düsseldorf weiterhin nicht geschlagen geben. Obwohl sich die von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie klar für den Standort Essen ausspricht, gab es am Wochenende nach Bekanntwerden des Gutachtens einen weiteren Vorstoß aus der Landeshauptstadt.
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Man vertraue auf das Wort der NRW-Landesregierung, dass es einen fairen Ausgleich zwischen den beiden Standorten geben werde, heißt es in einer Reaktion von Düsseldorfs OB Stephan Keller. Da die Ausrichtung und Konzeption eines deutschen Fotoinstituts in beiden Städten deutliche Unterschiede aufweise, mache die Einrichtung von zwei Institutionen Sinn, findet Keller. Eine Kooperation beider Städte könne „wertvolle Synergien schaffen und Positionen und Ansätze der Fotografie gemeinsam zusammenführen und so ein breit aufgestelltes Cluster Fotografie mit internationaler Strahlkraft entwickeln.“
Machbarkeitsstudie sagt: Essen ist seit mehr als 100 Jahren ein wichtiger Standort für die Fotografie in Deutschland
Auf dem Welterbe Zollverein sieht man sich für die Ansiedlung eines Bundesinstituts für Fotografie derweil inhaltlich wie baulich gut aufgestellt: „Wir haben nicht nur die Kapazität, sondern auch Erfahrung mit Neuentwicklungen auf dem Welterbe sowie dem Betrieb einer solch wichtigen Institution“, sagt Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein. Die Machbarkeitsstudie hatte nicht nur hervorgehoben, dass Zollverein ausreichende Fläche für das Bundesinstitut vorhalte. Für Essen spreche auch die große Fototradition.
„Hier ergeben sich hervorragende fachliche und räumliche Synergien mit der Folkwang Universität der Künste und dem Ruhr Museum, aber auch dem Folkwang Museum und dem Historischen Archiv Krupp“, erklärt Grünen-Fraktionsvorsitzende Hiltrud Schmutzler-Jäger. Außerdem erfahre der Essener Norden durch die Ansiedlung des Bundesinstitutes eine weitere städtebauliche Aufwertung.
CDU-Fraktionschef Fabian Schrumpf wertet das Ergebnis der Machbarkeitsstudie ebenfalls als „großartige Nachricht. „Das Bundesinstitut für Fotografie wäre die ideale Ergänzung, um die Kulturgeschichte der Fotografie noch stärker in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken und das Welterbe Zollverein weiter zu stärken. Wir hoffen, dass Essen nach diesem maßgeblichen Votum, nun den Zuschlag für das Institut erhalten wird.“