Essen. Bundesinstitut für Fotografie soll auf das Essener Welterbe ziehen. Machbarkeitsstudie steht vor dem Abschluss. Politik begrüßt das Vorhaben.

Die mögliche Ansiedlung des Bundesinstituts für Fotografie auf dem Gelände der Essener Zeche Zollverein rückt einen Schritt näher. Aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen im Sitzungsbetrieb hat sich die Politik in einer Dringlichkeitsentscheidung am Montagabend fraktionsübergreifend für den Erwerb eines Grundstücks auf dem Zollverein-Areal als Standort für das Bundes-Zentrum ausgesprochen. Rund fünf Millionen Euro wird die Stadt Essen im ersten Schritt hierfür bereitstellen.

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Die Bereitstellung des Grundstücks ist ein wichtiger Bestandteil einer Machbarkeitsstudie, die das Beratungs-Unternehmen „Partnerschaft Deutschland“ derzeit erarbeitet. Die Experten beschäftigen sich bereits seit längerem mit der Standortfrage des von Kulturstaatsministerin Monika Grütters befürworteten Bundesinstituts für Fotografie. Neben Essen hatte sich unter anderem auch Düsseldorf um das Renommee-trächtige Zentrum beworben. Unter der Ägide von Ex-Oberbürgermeister Thomas Geisel sah man sich am Rhein bereits als Gewinner im bundesweiten Rennen um das zentrale Fotogedächtnis der Republik und hatte schon im vergangenen Jahr ein entsprechendes Grundstück im Hofgarten ausgeguckt.

„Essen ist ein hervorragender Standort für das Institut“

Eine von Grütters beauftragte Expertenkommission sprach sich allerdings einstimmig für die Verortung in Essen aus. Dass die Stadt mit der Bereitstellung eines entsprechenden Grundstücks nun auch die baulichen Voraussetzungen für eine Ansiedlung schafft, gilt als wesentlich für das abschließende Experten-Gutachten. Kenner der Materie rechnen bald mit einem Ergebnis.

„Das ist ein Beitrag, den wir uns leisten wollen, wenn das bedeutet, dass das Bundesinstitut in Essen angesiedelt wird“, heißt es dazu in einer Mitteilung der SPD. „Essen wäre ein hervorragender Standort für das Institut“, findet der Fraktionsvorsitzende Ingo Vogel. Mit der Folkwang-Universität der Künste ist auf dem Zollverein-Areal bereits heute eine bedeutende Ausbildungsstätte im Bereich Fotografie vorhanden. Die räumliche Nähe zum Fotoinstitut wäre perfekt.“

Bundesinstitut soll in unmittelbarer Nähe zur Folkwang-Universität entstehen

Mit dem Erwerb des etwa 5000 Quadratmeter großen Grundstücks vis-à-vis der neuen Folkwang-Universität auf Zollverein wäre damit auch die Standortfrage für das Foto-Zentrum faktisch geklärt. Im Vorfeld waren noch zwei weitere Standorte im Gespräch. Der Kauf, so heißt es, komme aber nur zum Tragen, wenn der Zuschlag für ein Bundesinstitut zugunsten der Stadt Essen erteilt wird.

Neben dem Grundstück unterstützt die Stadt Essen die Ansiedlung des Foto-Instituts bereits mit der Finanzierung zweier Fotorestaurierungsstellen im Museum Folkwang, die Fachleute nehmen in diesen Tagen ihre Arbeit auf. Auch die fünf großen Essener Stiftungen (neben der Krupp- auch die Mercator-, die RAG-, die Innogy und die Brost-Stiftung) haben Unterstützung für das Fotozentrum signalisiert.

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