Essen-Kettwig. An der Ruhr in Kettwig sollen die neusen Standards für Radwege umgesetzt werden. Dafür wird Parkraum am Promenadenweg wegfallen. Die Einzelheiten.

Der Promenadenweg wurde 2019 umgebaut zur Fahrradstraße. Doch seither sorgt das Vorzeigeprojekt (Bestandteil des Radnetzes NRW, des Essener Fahrrad-Hauptroutennetzes und des Ruhrtalradweges) für heftige Kritik. Alle Verkehrsteilnehmer unter einen Hut zu bringen, das schien schier unmöglich. Nun gibt es einen Vorschlag der Verwaltung, der am 11. März im Ausschuss für Verkehr und Mobilität behandelt wird.

Dazu werden die seit 2020 provisorisch geltenden Regelungen modifiziert. Die teilweise gemischte Nutzung des Gehweges von Fußgängern und Radfahrern wird beispielsweise wieder aufgehoben. Die Verkehrsarten sollen, so das Ergebnis der Beratungen in einem interfraktionellen Arbeitskreis mit Vertretern der Bezirkspolitik, des Ratsgremiums und der Verwaltung, wieder getrennt werden.

Radler, Autos und Fußgänger bekommen wieder eigene Bereiche auf dem Promenadenweg. Die Bauarbeiten beginnen im Frühjahr.
Radler, Autos und Fußgänger bekommen wieder eigene Bereiche auf dem Promenadenweg. Die Bauarbeiten beginnen im Frühjahr. © FFS | Socrates Tassos

Die Fahrradstraße soll zudem die nach dem neuen Standard der Stadt Essen geltende Mindestbreite von 4,50 m erhalten – kurze Einengungen an Baumbeeten werden dabei in Kauf genommen. Radler können in beide Richtungen fahren. Für Autos gilt wie bisher auch die Einbahnregelung bis Bachstraße.

20 Parkplätze fallen am Promenadenweg ersatzlos weg

Doch mit der Vielzahl an Parkmöglichkeiten ist es vorbei. Es entfallen gut 120 Meter, sprich 20 Parkplätze, da die Mindestbreite der Fahrradstraße eingehalten werden muss. Nur dort, wo zudem noch ausreichend Platz für den Gehweg und zusätzlich zwei Meter für einen Parkstreifen übrig sind, können Parkplätze eingerichtet werden.

An einigen Stellen könne der Gehweg teilweise zurückgebaut und als Parkraum genutzt werden, erklärt die Verwaltung. Der Parkstreifen werde künftig durch einen Hochbordstein vom Gehweg abgegrenzt. Um ungewolltes Parken zu verhindern, werde zusätzlich zu Halteverbotsschildern eine Sperrfläche zwischen Fahrbahn und Gehweg markiert. Es bleiben letztlich drei Parkstreifen mit vier, drei und zwei Parkplätzen übrig.

Zwei weitere Querungshilfen für die Fußgänger

Für die Fußgänger sind zwei weitere Querungsstellen vom Uferweg zum Gehweg geplant: vor dem Haus Nummer 15 und an der Einmündung der Bachstraße. Die Radler sollen durch roten Asphalt und Piktogramme darauf hingewiesen werden. Die Kosten für die neue Umgestaltung werden von der Stadt mit 91.000 Euro veranschlagt.

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Auch wenn die Planung zur Fahrradstraße den teilweisen Rückbau von Gehwegflächen vorsieht, halten der ADFC Essen und der Verein Fuß Essen dies für einen akzeptablen Kompromiss. Die komplette Fahrbahnbreite ermögliche nun endlich die gefahrlose Begegnung von Radfahrern und Autoverkehr.

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