Essen-Altendorf. Die Schmierereien am Ehrenzeller Markt sind den Ortspolitikern schon lange ein Dorn im Auge. Sie fordern die Stadt auf, Abhilfe zu schaffen.

Vandalismus in Form von illegalen Schmierereien und kryptischen Signaturen, sogenannte Tags, gehören mittlerweile zum Stadtbild. Ärgerlich, wenn diese besonders im öffentlichen Raum nicht umgehend beseitigt werden, da sie mitunter den Gesamteindruck von Plätzen und Gebäuden prägen. Ein Beispiel dafür ist der Ehrenzeller Markt in Altendorf, wo seit Jahren zum Teil farbige Schmierereien an Mauern, am Gerätehaus und am Kiosk zu finden sind.

Parolen wie „Nie wieder Faschismus“ und „Frauen kämpft und wehrt euch“ ziehen sich dort in großen Lettern über die Wände und Mauern, sind auch an den Sitzbänken zu finden. „Alle Bemühungen, diese Schmierereien zu beseitigen, liefen bisher ins Leere“, moniert Bernd Schlieper, Fraktionsvorsitzender der EBB/FDP in der Bezirksvertretung Essen-West (III). „Scheinbar sind für Beseitigung von illegalen Schmierereien an städtischen Objekten keine Haushaltsmittel vorhanden.“

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Die Schmierereien auf dem Ehrenzeller Markt sind keine Kunstwerke

EBB und FDP haben sich nach ihrem erst jüngst vollzogenen Zusammenschluss in der BV die Beseitigung dieser Sprayattacken weit oben auf ihre Agenda gesetzt. „Das sind keine Kunstwerke wie Graffiti, denn die werden von Künstlerinnen und Künstlern gestaltet“, stellt Schlieper klar. Er fordert nun das städtische Immobilienmanagement auf, umgehend tätig zu werden und eine Firma zu beauftragen, damit schnellstmöglich die Parolen am Ehrenzeller Markt verschwinden.

Auch der Kiosk am Ehrenzeller Markt blieb nicht verschont. Hier finden sich seit langer Zeit Signaturen, sogenannte Tags. 
Auch der Kiosk am Ehrenzeller Markt blieb nicht verschont. Hier finden sich seit langer Zeit Signaturen, sogenannte Tags.  © EBB

Weber weiß, dass die Magarethenbrücke nun endlich ab Frühjahr dieses Jahres saniert werden soll. Neben der maroden Drainage wollen die Sanierer sich auch um das schadhafte Mauerwerk kümmern. Martin Weber: „Wenn im Rahmen dessen auch die Malereien verschwinden, dann kann ich durchaus damit leben. Auch wenn die Sanierung erst im Jahr 2023 abgeschlossen werden soll.“

Kupferdreh hat unter den Sprühattacken seit langem zu leiden. Nun auch Stadtwald.

Vandalismus mit der Spraydose ist aber auch im Essener Süden immer wieder ein Thema. Besonders im Kupferdreh kann die Bürgerschaft ein Lied davon singen. Immer wieder werden dort Bahnanlagen, die neue Kampmannbrücke und zuletzt auch der gerade fertiggestellte Busbahnhof im großen Stil beschmiert.

Schmierereien sind Sachbeschädigung

Vandalismus in Form von Schmierereien ist – ungeachtet ihres Inhalts – immer eine Form von Sachbeschädigung. Die Entfernung der Schmierereien ist jedoch teuer.

Die Stadt kann dafür allerdings nicht einfach das Geld der Steuerzahler nutzen. „Die Stadt wird nur aktiv, wenn es sich um illegale Symbole wie Hakenkreuze handelt oder um Stellen, an denen Graffiti den Verkehr gefährden“, erklärt Stadtsprecherin Jasmin Trilling.

Der Verein hat zuletzt sogar eine Belohnung aus der eigenen Kasse ausgelobt, für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen. „Diese Maßnahme brachte schon erste Erfolge, doch unser Angebot bleibt bestehen, weil wir so den Druck auf die Sprayer-Szene aufrecht erhalten wollen“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende der Kupferdreher Bürgerschaft, Jürgen Gentzmer.

Die Sprayer machen auch vor der denkmalgeschützten Margarethenbrücke, die Holsterhausen mit der Margaretehhöhe verbindet, nicht Halt. Die Graffiti sind noch kein Jahr alt.
Die Sprayer machen auch vor der denkmalgeschützten Margarethenbrücke, die Holsterhausen mit der Margaretehhöhe verbindet, nicht Halt. Die Graffiti sind noch kein Jahr alt. © FDP

Ähnliche Schmierereien lassen sich auch in Stadtwald finden: Am Stadtwaldplatz und an ursprünglich sehr schönen Natursteinmauern, zum Beispiel an der Schillerwiese. Relativ neu sind Parolen an der Mauer des Stadtwaldplatztunnels in Richtung Essen-Hügel. Aber auch die Reitsportanlage an der Wittenbergstraße ist betroffen.

Mittlerweile wird in der Politik und Verwaltung über eine schnelle Einsatztruppe nachgedacht, die sich aus Mitarbeitern der Städtischen Entsorgungsbetriebe (EBE), der RGE Servicegesellschaft oder auch aus Langzeitarbeitslosen rekrutieren könnte.

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