Essen. Ein Gericht untersagt die erhofften Verkaufssonntage im Advent. Für den Essener Einzelhandel bleibt nun nur noch ein kleiner Hoffnungsschimmer.

Beim Essener Einzelhandelsverband hat das Urteil zur Sonntagsöffnung für Enttäuschung aber auch für Verärgerung gesorgt. „Damit hat man dem Handel diesen Strohhalm auch genommen“, sagte der Hauptgeschäftsführer Marc Heistermann. Die Lage des Einzelhandels im derzeitigen Teillockdown sei bereits desaströs. Kundenfrequenzen - auch in der Essener Innenstadt - würden einbrechen. „Doch ohne Kunden ist kein Geschäft zu machen“, betonte er.

Essener Handel hofft nun auf einen Verkaufssonntag im Advent

Das Oberverwaltungsgericht Münster hat am Dienstag die landesweite Regelung untersagt , dass die Geschäfte an allen Adventssonntagen öffnen dürfen. In Essen bleibt damit nun nur die Hoffnung auf den 13. Dezember, den der Stadtrat bereits abgesegnet hat. Allerdings war dieser Verkaufssonntag ursprünglich an den Weihnachtsmarkt als besonderen Anlass geknüpft.

Da der Weihnachtsmarkt nun aber nur in einer äußerst abgespeckten Version über die Bühne gehen soll, ist fraglich, ob der verkaufsoffene Sonntag noch der Rechtslage standhält. Ob es allerdings zu einer gerichtlichen Klärung kommt, ist offen. Voraussetzung wäre, dass die Gewerkschaft Verdi dagegen klagt.

Einzelhandelsverband übt Kritik an Verdi

Heistermann kritisierte erneut das Vorgehen der Gewerkschaft im Streit um die Verkaufssonntage im Advent. „Was wird uns noch alles genommen, um durch diese Krise zu kommen?“, so Heistermann. Wenn die Läden dann endgültig schließen müssten, dann stünde die Gewerkschaft klagend mit Trillerpfeifen vor den Häusern.