Essen-Südviertel. Essen bekommt mit „Holy Craft Süd“ ein neues Gastro-Konzept in der alten Kultkneipe Bahnhof Süd. Ein erschwerter Start unter Corona-Auflagen.

  • Der Essener Bahnhof Süd steht seit Herbst 2017 leer, die Kultkneipe hatte sich nicht mehr halten können.
  • Jetzt bekommt Essen, durch zwei Düsseldorfer, mit „ Holy Craft Süd “ ein neues Gastro-Konzept. Über 100 Biersorten und eine bunte Speisekarte haben die Gastronomen im Angebot.
  • Zum neuen Essener Lokal gehört wie früher auch eine große Terrasse und damit ausreichend Platz für einen Biergarten .

Wenn das etwas abgegriffene Wort „ Kultkneipe “ mal stimmt, dann hier: Über Jahrzehnte war der Bahnhof Süd seit den 1980er Jahren einer der populärsten Gastro-Treffs in Essen , legendär die Konzerte und die langen Sommernächte im Außenbereich des denkmalgeschützten Bahnhofgebäudes.

Nach langem Leerstand geht es nun weiter: Die beiden Düsseldorfer Sebastian Knepper (43) und Thorsten Kulmann (44) wagen dort gemeinsam mit der Craft Beer Brauerei Mücke einen neuen Anfang – und das zu Zeiten, in denen Gastronomien eigentlich geschlossen bleiben müssen . Programmatischer Name: „Holy Craft Süd“.

Bahnhof Süd: Das Essener „Holy Craft Süd“ bietet aktuell Abhol- und Lieferservice an

Essen Süd bekommt ein Craft Beer Lokal. Sebastian Knepper und Thorsten Kulmann eröffnen den Bahnhof Süd in Essen neu. Foto: OH
Essen Süd bekommt ein Craft Beer Lokal. Sebastian Knepper und Thorsten Kulmann eröffnen den Bahnhof Süd in Essen neu. Foto: OH

Ursprünglich hatten sich die beiden Wirte vorgenommen, schon im Frühjahr durchzustarten. Aber dann kam Corona. Dass sie nun nicht noch länger warten, liege einfach daran, dass alle Vorbereitungen für eine Eröffnung abgeschlossen sind.

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Wenn sie in den Räumen auch noch keine Gäste bewirten können, bleibt aber doch eine Alternative: Ab sofort können an der Rellinghauser Straße 175 Speisen und Getränke bestellt und abgeholt werden.

Bahnhof Süd: Essen bekommt ungewöhnliche Biere

Das Konzept ist nicht mehr neu, aber beliebt: Viele kleinere Brauereien haben die Marktlücke mit Craft Beer für sich entdeckt.

Gemeint ist damit h andwerklich gebrautes Bier , das neben Wasser, Malz, Hopfen und Hefe noch weitere Zutaten enthalten kann, um unterschiedliche Geschmacksrichtungen zu erzeugen.

Über 100 verschiedene Biersorten im Angebot

100 verschiedene Biersorten haben die Wirte im Angebot, davon 16 in stetig wechselnder Auswahl vom Fass. Neben den Spezialitäten aus dem Hause Mücke gehören auch weitere Biere regionaler und internationaler Brauer dazu. „Die Biere stammen aus Regionen wie Nordamerika, Skandinavien und Osteuropa“, erläutert Kulmann. Auf der Speisekarte stehen Menüs und Gerichte für den kleinen wie den großen Hunger. P izzen, Snacks und Brezel gehören ebenso dazu wie Vegetarisches.

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In den vergangenen Wochen und Monaten haben Kulmann und Knepper das Lokal von Grund auf sanieren lassen. Eine komplett neue Küche habe man eingerichtet und Kühlhäuser angeschafft. Ferner ließen die Gastronomen die gesamte Elektrik in Stand setzen und haben den Bahnhof mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Während sie sich um das Innere des Bahnhofs kümmerten, hätten die Verpächter Fassaden und Fenster auf Vordermann gebracht, so die Betreiber.

Bahnhof Süd ist der dritte Standort der Düsseldorfer Gastronomen

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Die Räume bieten Platz für 140 Gäste. Für eine gemütliche Atmosphäre sorge unter anderem eine Lounge-Ecke. Zudem gehöre zum Holy Craft Süd wie früher auch eine große Terrasse und damit ausreichend Platz für einen Biergarten.

Mit dem Bahnhof im Südviertel haben die beiden Gastronomen nun bereits ihre dritte Location gegründet. In Düsseldorf betreiben sie bereits ein Bierfachgeschäft und eine Bar. Als sie vor fünf Jahren mit Holy Craft begonnen haben, brachten sie schon viel Erfahrung aus der Gastroszene mit. Sebastian Knepper stammt beruflich aus der Systemgastronomie und Thorsten Kulmann hat nach dem Studium der Ökonomie für verschiedene Cafébar-Ketten gearbeitet. Man darf gespannt sein, wie der Neuanfang an diesem Traditionsort gelingt.