Essen-Borbeck. Eine Studie zeigt nun, was den Borbeckern an ihrem Zentrum gefällt – und was nicht. Die Befragung soll auch in andere Stadtteile kommen.
Identitätsstiftende Orte wie das Schloss oder der Markt, eine gute Infrastruktur sowie angenehme Dienstleistungsangebote sind einige der Stärken Borbecks . Keine ansprechende Begrünung und Dekoration sind die Schwächen. Das sind zentrale Ergebnisse der „Befragung Zentrum Borbeck“ , einer Initiative der Essen Marketing (EMG), der IHK, der Stadt-Agentur, des Masterplans Borbeck sowie des Initiativkreis CeBo, die nun vorgestellt wurden.
Um herauszufinden, wie das Zentrum von den Borbeckern bewertet wird, führte die Fachhochschule für Ökonomie und Management (FOM) mit Sitz an der Leimkugelstraße erst 14 Interviews durch, etwa mit Bezirksbürgermeister Helmut Kehlbreier und weiteren Bezirksvertretern, aber auch mit Einzelhändlern und Dienstleistern. Im Anschluss gab es vom 19. Februar bis 4. Mai eine Online- sowie Papierumfrage an der rund 1014 Bürger teilnahmen. Die Umfrage sei von den Borbeckern positiv aufgenommen worden, so die Hochschule.
Die wichtigsten Ergebnisse der Befragung in Essen-Borbeck
Die meisten Borbecker kommen zum Einkaufen ins Zentrum , 84 Prozent der Befragten sogar regelmäßig (mindestens zweimal im Jahr) für den Einkauf und den Marktbesuch, 73 Prozent für Dienstleistungen, also den Arzt-, Bank- oder Friseurtermin. Das Angebot wird daher auch positiv bewertet.
Schlecht dagegen schneiden das Freizeit- und Kulturangebot ab. Ebenso werden die Sauberkeit, Begrünung und Dekoration des Zentrums von den Borbeckern in der Umfrage kritisiert.
Eine andere Stärke ist für die Borbecker die gute Erreichbarkeit und die Parksituation im Zentrum. Jeder Zweite fährt mit seinem Auto, ein Drittel der Befragten geht sogar zu Fuß. Eine Chance sei für den Stadtteil die hohe Besuchshäufigkeit, erklärt Professor Christian Rüttgers von der FOM. „Der durchschnittliche Borbecker geht zweimal in der Woche ins Zentrum. Da wachsen unglaubliche Chancen heraus.“
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Essen-Borbeck: Anwohner kritisieren Sauberkeit
Diese will die Stadt nun angehen. In Borbeck habe man die Befragung gestartet, da man in dem Stadtteil den größten Handlungsbedarf sehe, so Svenja Krämer von der Essener Marketing. Borbeck sei eines der Zentren mit den stärksten Strukturwandel .
„Die Stadtteile benötigen mehr Aufmerksamkeit. Wir wissen jetzt konkret wo der Schuh drückt und welche Themen angepackt werden müssen“, sagte Krämer. Einige Wünsche der Borbecker könne man schnell umsetzen. So sei der Wochenmarkt mit seinem Einkaufsangebot und seiner sozialen Funktion als Treffpunkt oft positiv hervorgehoben worden. Dort plane man nun mit den Marktbetreibern in den Dialog zu treten, um das Angebot zu stärken und auszubauen.
„Was die Sauberkeit betrifft, hat sich auch schon einiges verbessert“, ist Walter Frosch, Koordinator des Masterplan Borbeck, überzeugt. Man wolle bei dem Thema aber über den Tellerrand nach Frohnhausen schauen, wo sich Gruppen gefunden hätten, die den Stadtteil regelmäßig säubern. „Wir müssen uns aber auch fragen: Reichen die Papierkörbe und die Reinigungsfahrten der EBE?“, so Frosch. Die Studie zeige Probleme auf, die schon bekannt seien, verdeutliche aber nun umso mehr, was für einen hohen Stellenwert sie bei den Borbeckern hätten.
Auch die Stadt ist mit den Ergebnissen der „Befragung Zentrum Borbeck“ zufrieden und denkt bereits über weitere Umfragen in anderen Stadtteilen nach.