Essen. Polizei-Kontrollen auf Essens erster Umweltspur: Viele Autofahrer übersehen oder ignorieren die neue Verkehrsführung. Die Stadt will nachbessern.

Die erste Umweltspur in der Stadt Essen verlangt nicht nur von Fahrradfahrern hohe Aufmerksamkeit. Auch viele Autofahrer sind mit der neuen Verkehrsführung noch nicht vertraut, wie die Polizei in dieser Woche bei Verkehrskontrollen auf der Schützenbahn feststellte. Innerhalb von vier Tagen wurden 240 Verstöße gezählt.

Viele Autofahrer erkennen die neue Verkehrsführung auf der Schützenbahn zu spät

Beamte des Verkehrsdienstes hatten sich von Montag bis Donnerstag jeweils nachmittags für etwa zwei Stunden in Höhe der Alfredistraße an der Alten Synagoge postiert. Autofahrer, die dort die Schützenbahn entlang fahren, müssen neuerdings hinter der Rathausgalerie nach links in die nördliche Innenstadt abbiegen. Auch wer von der Alfredistraße nach rechts auf die Schützenbahn abbiegt, darf nicht mehr geradeaus in Richtung Altenessen weiterfahren. Viele erkennen dies zu spät und ignorieren die neue Verkehrsführung.

So zählte die Polizei am Montag innerhalb von rund zwei Stunden 43 Verstöße, am Dienstag waren es im gleichen Zeitraum 61, am Mittwoch 72 und am Donnerstag 64, berichtet Polizei-Sprecherin Judith Herold. Warum sie falsch gefahren waren, erklärten Autofahrer laut Herold so: „Ich fahre her immer lang. Was hat sich denn geändert?“, „Ich kenne mich hier nicht aus“, oder „Mein Navi hat mich hier hergeleitet.“

Die Stadt Essen will bei der Beschilderung der Umweltspur nachbessern

Die Polizei wies die Betroffenen auf die neue Beschilderung hin, die es nur Radfahrern und Ruhrbahn-Bussen erlaubt, weiter geradeaus zu fahren. Autofahrer, die dies übersehen oder ignoriert hatten, wurden verwarnt und mussten 15 Euro zahlen.

Die Polizei will den Verkehr auf der Umweltspur weiter beobachten und kündigt sporadische Kontrollen an. Stadtsprecherin Jasmin Trilling ließ auf Nachfrage wissen, dass die Beschilderung an der Alfredistraße und auch in Höhe der Ribbeckstraße „optimiert“ werde. Autofahrer auf der Alfredistraße, müssen bereits nach rechts in die Ribbeckstraße abbiegen, wollen sie die Umweltspur umgehen und weiter in Richtung Essener Norden fahren.

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