Essen. Die Corona-Lage in Essen am Donnerstag Vormittag: Was ist mit dem Grugapark, der VHS, Bibliotheken? Vieles ist noch unklar.

Nach dem Bekanntwerden der verschärften Corona-Maßnahmen, die ab Montag, 2. November, in Kraft treten sollen, sind am Donnerstag Vormittag bei vielen Bürgern und Beteiligten zahlreiche Fragen offen, die derzeit niemand beantworten kann. Das gilt besonders für öffentliche Einrichtungen, die an der Schnittstelle zwischen Kultur und Bildung liegen.

Während mehrfach und eindeutig verkündet wurde, dass gastronomische Betriebe schließen oder auf Außer-Haus-Verkauf umstellen sollen, dass Theater und Kinos für vier Wochen zumachen werden, bleibt am Donnerstag Vormittag unklar: Was ist zum Beispiel mit . . .

der Volkshochschule?

den städtischen Bibliotheken?

dem Grugapark?

privaten Nachhilfe-Instituten?

Museen?

Sportstätten, in denen sowohl Freizeitsport (verboten) als auch Profisport (weiter erlaubt) betrieben wird?

Und was passiert in den kirchlichen Gemeinde- und Pfarrzentren?

Außerdem: Für private Treffen in der Öffentlichkeit wurde vorgegeben, dass sich Personen aus maximal zwei Haushalten begegnen dürfen mit insgesamt zehn Personen. Frage: Muss dieser Haushalt für die Zeit der Verordnung immer derselbe sein, oder ist er von Treffen zu Treffen neu auszumachen? Antwort: Unklar.

Gottesdienste: Ja. Kirchliche Gruppentreffen in Gemeindezentren: Unklar.

Fest steht bislang: Die Folkwang Musikschule (FMS) beschloss bereits während der Herbstferien, im Monat November alle Veranstaltungen abzusagen. „Derzeit ist geplant, ein Kinder-Musical in der Aula der Musikschule und ein Beethoven-Streichkonzert im Chorforum als Streaming-Veranstaltung zu ermöglichen“, berichtet Elke Toubartz, Sprecherin der Musikschule. Ob die Übertragungen ins Internet aber wirklich realisiert werden, sei derzeit noch offen.

Unklar ist auch, was in den kirchlichen Gemeinde- und Pfarrzentren ab Montag passiert. Lesekreise, Jugendclubs, Koch-Abende, Yogagruppen – unrealistisch, dass das alles weiter stattfinden darf. Nur: Definitiv ist noch nichts. Und jetzt weiß auch noch niemand, ob am Sonntag, dem katholischen Feiertag Allerheiligen, die traditionellen Grabes-Segnungen stattfinden können. Gottesdienste finden weiter statt.

Warten auf den neuen Gesetzestext aus Düsseldorf

„Wir müssen warten, bis uns die schriftliche, erneuerte Schutzverordnung aus Düsseldorf erreicht“, sagt Jasmin Trilling, Sprecherin der Stadt Essen. So lange gebe es zwischen den Ankündigungen der Politiker und der tatsächlichen Umsetzung stets eine Lücke an Informationen, die niemand schließen könne. „Das ist bedauerlich, aber geschieht immer bei jeder Erneuerung der Schutzverordnung“, sagt Jasmin Trilling. Seit Beginn der Pandemie waren das knapp 30 in gut acht Monaten.

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