Essen-Bredeney. Der Bredeneyer Ruderklub am Baldeneysee besteht seit 100 Jahren. Jetzt erhält er gut 124.000 Euro an Landesmitteln für Sanierungsarbeiten.

Der Ruderklub am Baldeneysee (RaB) erhält aus dem Förderprojekt des Landes „Moderne Sportstätte 2022“ Zuschüsse in Höhe von 124.096 Euro für die Sanierung seiner Sportanlagen. Zur Feier des 100-jährigen Bestehens kommen dem Verein aus Essen-Bredeney die Zuschüsse gerade recht.

Gefördert werde die Modernisierung des Daches, der Sanitäranlagen und Umkleiden im Bootshaus sowie des Bootsplatzes der Wassersportanlage. Wann man genau mit der Sanierung beginne, stehe noch nicht fest. „Wir können jetzt aber die Arbeiten ausschreiben und Angebote einholen“, sagt Vereinssprecher Olaf Koch.

Auf jeden Fall sollen die Toiletten und Duschen erneuert werden und der brüchige Asphalt auf dem Bootsplatz müsse ersetzt werden. Die Finanzierung der Arbeiten, die insgesamt etwa 177.000 Euro kosten sollen, läuft zu 70 Prozent über die Landesmittel. Die Stadt beteilige sich mit fünf Prozent und der Verein selbst steuere 25 Prozent der Kosten bei.

Der Ruderklub am Baldeneysee blickt auf eine lange Tradition zurück

Die NRW-Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, Andrea Milz: „Ich freue mich, dass wir mit den nun erteilten Förderentscheidungen unseren Vereinen tatkräftig unter die Arme greifen können. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, einen spürbaren Beitrag zur Modernisierung unserer Sportstätten in Nordrhein-Westfalen zu leisten. Dies ist uns mit diesem Förderprogramm gelungen. Nun können wir den Sanierungsstau deutlich reduzieren.“

Das Geld aus dem Förderprogramm soll für die Sanierung der Anlagen des Ruderklubs am Baldeneysee verwendet werden.
Das Geld aus dem Förderprogramm soll für die Sanierung der Anlagen des Ruderklubs am Baldeneysee verwendet werden. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Der RaB-Vorsitzende Horst-Werner Wollenweber: „Wir freuen uns sehr über die Fördergelder von Land und Stadt. Das Geld hilft uns, dass wir unsere Arbeit, auch im Breitensportbereich, künftig weiter im gewohnten Umfang leisten können.“ Der Ruderklub am Baldeneysee, ansässig an der Freiherr-vom-Stein-Straße in Bredeney, ist ein Verein mit langer Tradition. Er wurde am 10. Mai 1920 als „Kruppscher Ruder- und Wassersportverein“ gegründet. Nach dem Krieg erfolgte 1945 die Umbenennung in „Ruderklub am Baldeneysee“.

Der RaB hat eine wechselvolle Geschichte aus Erfolgen und Misserfolgen, Zerstörung und Wiederaufbau. Heute sei der RaB mit rund 500 Mitgliedern nach eigenen Angaben einer der größten und aktivsten Rudervereine im Umfeld. Die Mitglieder konnten unter anderem im Deutschland-Achter bereits zahlreiche Erfolge, auch bei Welt- und Europameisterschaften, verzeichnen, so der Vereinssprecher.

Breitensport spielt beim Ruderklub eine große Rolle

„Uns liegt besonders auch der Breitensport am Herzen“, sagt Olaf Koch. Fünfmal pro Woche träfen sich Leute, die einfach Spaß am Rudern hätten und sich sportlich im Freien betätigen wollten, zum Training am Baldeneysee. „Gerade jetzt in Corona-Zeiten haben wir mehr Anfragen als sonst, weil viele Menschen lieber draußen Sport treiben wollen“, so Koch.

Insgesamt stehen 300 Millionen Euro zur Verfügung

Mit dem Landesprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ werden Investitionsmaßnahmen zur Modernisierung, Instandsetzung, Sanierung, Ausstattung, Entwicklung, zum Umbau und Ersatzneubau von Sportstätten und -anlagen gefördert.

Insgesamt 300 Millionen Euro stehen im Rahmen des Programms zur Verfügung. Von dem Programm profitieren bereits mehr als 1000 Sportvereine aus ganz Nordrhein-Westfalen.

Zudem gebe es eine große Kinder- und Jugendabteilung und das Wanderrudern, bei dem die Mitglieder die Boote, meist Vierer, per Anhänger zu Wett- oder Ausfahrten in Deutschland und dem europäischen Ausland transportierten. Der Verein lege großen Wert auf die Ausbildung von Anfängern, gerade auch im Erwachsenenbereich. In diesem Jahr habe man wegen Corona statt der üblichen drei Kurse im Frühling, Sommer und Spätsommer nur zwei anbieten können. „Bis Mai ging ja gar nichts“, erklärt Olaf Koch. Trotzdem habe man 50 Anfängern die Grundlagen des Rudersports vermitteln können, von denen 44 dabei geblieben seien.

Auch das Sicherheitstraining gehört zur Ausbildung

„In den Kursen lernen die Anfänger an sechs Terminen die Grundtechniken, erhalten aber auch eine Sicherheits- und Steuermannsausbildung“, so der Vereinssprecher. Der erste Termin sei kostenfrei, damit man erst einmal testen könne, ob einem die Sportart überhaupt zusage. Später könne man dann Fortgeschrittenen-Kurse mit Trainer buchen.

Auch interessant

Gerudert wird auf dem Baldeneysee auch in der kalten Jahreszeit. 
Gerudert wird auf dem Baldeneysee auch in der kalten Jahreszeit.  © RaB

Rudern sei gelenkschonend und eigentlich für jedes Alter geeignet, so Olaf Koch. Gerudert werde auch im Winter, wenn auch die Trainingsmöglichkeiten etwas eingeschränkt seien, da es früh dunkel werde. Die Rudertreffs samstags um 14.30 Uhr und sonntags um 10 Uhr fänden auch im Winter statt. „Da kommen in der Regel zehn bis 20 Leute, verteilen sich auf die Boote und trainieren gemeinsam auf dem Wasser. Man muss sich halt warm anziehen. Aber natürlich ist das nicht jedermanns Sache, wenn es richtig kalt ist“, so Olaf Koch.

Bevor es richtig kalt wird, steht noch einmal ein großes sportliches Ereignis an: Am Samstag, 24. Oktober, richtet der RaB anlässlich des 100-jährigen Bestehens eine große Langstreckenregatta auf dem Baldeneysee aus. Die RaB-Regatta solle für die kommenden Jahre als Treffpunkt für Ruderer aus ganz Deutschland einen festen Platz im Sportkalender der Stadt bekommen, so die Veranstalter. Erwartet würden dieses Jahr bis zu 60 Boote.

Den Newsletter aus Essen bekommen Sie hier