Essen-Karnap. Eine Bürgerinititiave in Essen Karnap räumt am Samstag im Stadtteil auf. Der Sprecher von „Carnap Tip Top“ äußert Kritik in Richtung Stadt.
Wer sich an den Karnaper Kreisverkehr stellt, sieht mitunter, wie Lkw- und Autofahrer leere Burger-King-Tüten aus dem geöffneten Fenster werfen. Mit der Zeit sammelt sich dann immer mehr Müll am Kreisel und es sieht oll aus. Die Mitglieder der Initiative „Carnap Tip Top“ sind vor einiger Zeit in die Offensive gegangen, haben die Fahrer nicht nur direkt angesprochen, sondern auch die Patenschaft für den Kreisel übernommen und diesen mit Wildblumen und Blumenzwiebeln bepflanzt.
Nachhaltige Müllbeseitigung in Essen Karnap dauert länger als zwei Jahre
Seit einiger Zeit stehen jetzt auch noch rosteiserne Pferde am Eingang zum Stadtteil. „Und siehe da, seitdem wir uns engagieren liegt dort schon viel weniger Müll“, hat Sprecher Michael Schwamborn beobachtet.
Gegründet hatte sich die Initiative vor rund zwei Jahren auf Anregung von Denis Gollan, der seinerseits bis vor Kurzem die Facebook-Gruppe „Gegen die Vermüllung des Stadtteils Karnap“ resigniert wieder geschlossen hat. Doch Michael Schwamborn ist sich sicher: „Man muss die Menschen überzeugen und Konzepte entwickeln“, das dauere länger als zwei Jahre.
Karnaper Markt braucht mehr Mülleimer
Als nächstes will das Team von „Carnap Tip Top“ den Karnaper Markt in den Fokus nehmen. Auch dieser soll nicht nur von Müll befreit, sondern auch aufgewertet werden. Die Baumscheiben sollen neu bepflanzt werden und es müssten mehr und größere Abfalleimer aufgestellt werden, die auf vogelsicher sind, erklärt Schwamborn, der sich von der Stadt nicht unterstützt fühlt: „Die Eimer werden zu selten geleert und wir brauchen im Sommer Wasser, um die Blumen zu gießen“, erklärt er und wünscht sich mehr Unterstützung, um das Engagement des rund 60-köpfigen Teams zu stärken.
Schwamborn setzt auf zwei Komponenten: Einerseits sei es wichtig, mit den Bürgern zu sprechen und sie über das Thema Müll aufzuklären und andererseits würden die Menschen die Orte, die sie selbst von Müll befreien und pflegen auch mehr zu schätzen wissen und nicht verkommen lassen.
Nächstes Treffen am Samstag
Er lädt alle Interessierten ein, am Samstag, 10. Oktober, um 11 Uhr aktiv zu werden. Das Team trifft sich an der Hattramstraße vor der evangelischen Kirche. Arbeitsmaterial wird zur Verfügung gestellt. In kleinen Grüppchen wird dann durch den Stadtteil gegangen und aufgesammelt, was rumliegt. Die Aktion dauert maximal 2 Stunden.
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