Essen-Rüttenscheid. Das Areal des VfL Sportfreunde 07 gehört zu den vorhandenen Freiflächen im Essen-Rüttenscheid. Der Verein fordert den Erhalt und zudem Kunstrasen.
Der Platz der Sportfreunde 07 an der Veronikastraße gehört zu den noch verbliebenen Freiflächen im Stadtteil. Beim Polittalk zur Zukunft Rüttenscheids in der vergangenen Woche wurde einmal mehr das Szenario einer Bebauung bemüht. Dabei hat der Verein gerade jetzt einen neuen Anlauf unternommen, um dauerhaft dort kicken zu können und das auf Kunstrasen.
Für einen Umzug fand Essener Sportverein keinen geeigneten Standort
„Wir haben vor kurzem eine Task Force gebildet, die sich auf unterschiedlichen Ebenen für unseren Verbleib einsetzt“, berichtet der 2. Vorsitzende Andreas Garantziotis. In der Vergangenheit habe man dem Verein zwar Vorschläge unterbreitet, wo er künftig spielen und trainieren solle. Doch alle Versuche seien im Sande verlaufen. So hätte das Gelände Uhlenkrug zur neuen Heimat werden sollen. Doch das beabsichtige Nebeneinander von einer Multifunktionsanlage plus Standorten für ETB Schwarz Weiß Essen und die Sportfreunde sei nach einem Lärmschutzgutachten nicht mehr in Betracht gekommen. „Obwohl die Pläne damals schon weit gediehen waren“, so Garantziotis.
Kennlern-Nachmittag für Kinder angeboten
Zahlreiche Kinder und ihre Familien waren der Einladung der Sportfreunde zu einem Kennlern-Nachmittag gefolgt. Der Verein stellte Mädchen und Jungen im Alter von fünf bis sieben Jahren die Anlage an der Veronikastraße vor und bot zudem ein buntes Programm.
Während des Treffens hätten sich sechs neue Mitglieder angemeldet, zieht der Verein eine erste Bilanz. Zudem habe man noch einen Trainer für die jüngste Gruppe gewonnen und auch einen Sponsor für zwei Trikotsätze.
Die Schillerweise als weitere Option, auf der der Verein einen Rasenplatz hätte bekommen sollen, sei am politischen Widerstand mehrerer Parteien gescheitert. Schließlich habe es dann noch das Konzept gegeben, sich den Platz des Vereins DJK RSC Rüttenscheid mit eben diesem Verein zu teilen. Doch mit einer solchen Lösung sahen und sehen sich die Sportfreunde ins Abseits gedrängt. Die Infrastruktur entspreche nicht den Anforderungen.
Verantwortliche wollen Gespräche mit der Politik führen
Schon vor Corona gerieten die Gespräche, wie es denn nun weitergehen solle, ins Stocken, erklärt der 2. Vorsitzende. In der Zeit des Lockdowns sei es wenig sinnvoll gewesen, das Thema aufs Tapet zu bringen. Doch allmählich müsse der Stillstand ein Ende haben. Denn die Sportfreunde befürchten, dass ihnen die Felle wegschwimmen und das kann man durchaus wörtlich nehmen.
Als nämlich vor wenigen Tagen ein heftiger Regenguss niederkam, setzte er dem Aschenplatz arg zu. „Wir brauchen dringend einen Kunstrasenplatz“. Die Forderung erhebe der Verein nicht zum ersten Mal, jetzt aber mit noch mehr Nachdruck. Garantziotis befürchtet, ins Hintertreffen zu geraten. Wenn man gute Spieler haben wolle, sei ein Kunstrasen unverzichtbar. Der sei inzwischen Standard und werde auch erwartet.
Verein hat Sorge, ins Hintertreffen zu geraten
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In den sozialen Netzwerken macht der Verein dieser Tage mit einem originellen Mannschaftsfoto auf sich aufmerksam. Die Spieler stehen um ein Stück Grün herum. An den Oberbürgermeister Thomas Kufen gerichtet heißt es dort, die ersten drei Quadratmeter seien schon verlegt. Jetzt würden nur noch 3597 Quadratmeter fehlen, heißt es.
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Wie Garantziotis erläutert habe man aus der Politik das Signal erhalten, dass bis zur Kommunalwahl nichts mehr entschieden werde. Das ist für das Vorstandsmitglied auch durchaus nachvollziehbar und schließlich stehe der Urnengang auch kurz bevor. So lange werde man sich noch in Geduld fassen, zugleich aber schon weiter für das eigene Anliegen kämpfen. Sorge umtreibt viele Beteiligte im Verein, dass man die Spielfreunde gezielt ins Leere laufen lasse. Der Platz, in städtischem Besitz, wecke schon seit langem Begehrlichkeiten, nicht nur bei der Stadt, sondern auch unter Investoren. Doch 300 Mitglieder und 17 Teams stünden für ihre Interessen ein, unterstreicht Garantziotis. Zudem könne ein wachsender Stadtteil wie Rüttenscheid einen Fußballclub doch gut gebrauchen. Der Verein setze aber jetzt ersteinmal auf Gespräche und Verhandlungen.