Essen. Das Einkaufszentrum will den Durchgang nur noch von 6 bis 22 Uhr ermöglichen, sonntags gar nicht mehr. Die Politik hat Bauchschmerzen.

Das Einkaufszentrum Limbecker Platz möchte den Durchgang durchs Center zeitlich einschränken. Doch die Essener Politik tut sich schwer mit dem Ansinnen. Das Thema wurde jetzt vom zuständigen Planungsausschuss des Stadtrates nochmals vertagt. Nun soll eine Entscheidung frühestens Mitte Dezember - also erst weit nach der Kommunalwahl fallen.

Das Centermanagement des Limbecker Platzes will den Durchgang künftig an Werktagen auf 6 bis 22 Uhr beschränken. Sonntag soll es ganz geschlossen bleiben. Bislang ist das Einkaufszentrum, das einen öffentlichen Zugang zur U-Bahn hat, an 365 Tagen im Jahr von 5.30 Uhr bis 0.15 Uhr für Passanten zugänglich. Das regelt ein städtebaulicher Vertrag mit der Stadt. Denn als damals das Center errichtet wurde, wurde die Limbecker Straße überbaut.

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Nun allerdings will das Center Kosten sparen, um dem wegen Corona gebeutelten Handel zu helfen. Das Management hat ausgerechnet, dass sich mit der zeitlichen Verkürzung der Durchwegung 100.000 Euro an Bewachungskosten und 10.000 Euro für Strom im Jahr sparen lassen. „Das kommt 1:1 unseren Händlern zu Gute“, betonte Centermanagerin Alexandra Wagner im Vorfeld der Entscheidung.

SPD und CDU wollen Einschränkung der Durchwegung befristen

Auch die Politik sieht zwar mehrheitlich die Nöte des Einzelhandels, sorgt sich jedoch darum, dass ein Entgegenkommen dazu führen würde, dass der Zugang zur U-Bahn durch das Einkaufszentrum dauerhaft eingeschränkt wird. CDU und SPD haben deshalb einen Kompromissantrag gestellt: Die Änderung der Durchwegungszeiten soll zunächst bis Ende März 2021 befristet werden. Ob dies verlängert wird, darüber will der Stadtplanungsausschuss spätestens im März 2021 erneut entscheiden.

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Damit folgen SPD und CDU dem Willen der Bezirksvertretung. Auch sie hatte sich für eine befristete Lösung ausgesprochen. Die Bezirksvertreter wollen auch künftig besonders den mobilitätseingeschränkten Personen, ersparen, dass sie um das gesamte Einkaufszentrum herumgehen müssen, wenn sie zur U-Bahn wollen. Auch sei der Weg abends durch ein beleuchtetes Einkaufszentrum sicherer.

Die Stadtverwaltung unterstützt dagegen das Anliegen des Centers ohne Einschränkungen. Damit könnten einerseits die Kosten für die Mieter gesenkt werden. Andererseits würden niedrigere Betriebskosten die Vermietung leerstehender Ladenlokale erleichtern und so weitere Leerstände vermieden.