Essen-Altenessen. Gymnasium Nord-Ost und Sportjugend Essen betreiben gemeinsam auf dem Schulhof ein offenes Jugendzentrum. Bislang ein einmaliges Projekt in Essen.
Das Gymnasium Nord-Ost und die Sportjugend Essen haben sich zusammengetan und ein stadtweit bislang einzigartiges Projekt gestartet: Auf dem Schulhof des Gymnasiums wurde ein offenes Haus für alle Jugendliche und Kinder eröffnet.
„Area 79“ soll es nun heißen, das neue Jugendzentrum im Essener Norden. Dafür haben sich die Schüler des Gymnasiums nach demokratischer Abstimmung entschieden. Und viel Action wird es hier künftig geben: Von Sportangeboten bis hin zu Kickerturnieren, Selbstverteidigung und Yogakursen ist alles möglich. Hier kann gespielt, gebacken, gekocht, aber auch Musik gehört und gechillt werden. eben wie in jedem Jugendzentrum in der Stadt. Wobei natürlich Sport der Schwerpunkt sein wird, schließlich ist die Essener Sportjugend der aktive Betreiber des Jugendhauses.
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Sportjugend hofft auf einen Neubau des Jugendzentrums
Das ist noch in einem ziemlich maroden Pavillon auf dem großzügigen Schulhof des Nord-Ost-Gymnasiums an der Katzenbruchstraße untergebracht, „aber wir hoffen doch sehr, dass im Zuge des Schulneubaus auch das Jugendhaus ein neues Gebäude erhält“, sagt Jens Schuhknecht, Vorsitzender der Sportjugend Essen. Schuhknecht war von Anfang an von der Idee begeistert, gemeinsam mit dem Gymnasium Nord-Ost ein freies Jugendzentrum zu realisieren, „das ist ein ganz neuer Weg, den wir beschreiten“.
Schon vor einem Jahr startete das Pilotprojekt mit dem Ziel, Schule als offenen Ort für alle zu etablieren. „Wir folgen damit dem Weg, der durch die Essener Kommunalpolitik vorgegeben wurde. Denn dort wünscht man sich schon länger, dass sich Schulen für die Allgemeinheit öffnen“, sagt Sebastian Klein. Der Lehrer für Mathematik und Philosophie ist als Mitglied der Sportjugend einer der Initiatoren des Projektes und war von Anfang an begeistert. „Eine offene und gute Kinder- und Jugendarbeit ist im Essener Norden immens wichtig“, weiß er, „und das an einem Schulstandort zu verwirklichen, davon profitieren alle“, ist er sich sicher.
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Haus bietet Jugendlichen einen freien Raum zum Spielen und Bewegen
Das ist auch die Meinung von Schulleiter Udo Brennholt: „Schule ist nicht nur ein Ort, um zu lernen. Hier kann auch gelebt werden. Wir beweisen, dass Schule und Jugendzentrum keine zwei verschiedene Paare Schuhe sind, sondern sich wunderbar ergänzen.“
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Im neuen Jugendzentrum ist der Sportwissenschaftler Andreas Terhoeven, den alle nur Andy nennen, der Ansprechpartner für die Jugendlichen. Die nutzen mittlerweile immer häufiger den Freiraum, den ihnen das Haus bietet. „Ich kann meinen kleinen Bruder mitbringen, dass finde ich toll. So lernt er direkt meine Schule kennen“, sagt Leonie. Und Bianca schätzt die nette Atmosphäre, „man lernt sich kennen, kommt mit Jüngeren und Älteren ins Gespräch und alles passiert auf Augenhöhe“, sagt die Elftklässlerin.
Langfristig ist auch eine Ferienprogramm geplant
Einen Ort zu haben, wo man ohne Anmeldung nach der Schule den Nachmittag ganz entspannt mit Freunden verbringen kann, das gefällt den meisten Schülern. Wie sie ihre Zeit dort verbringen, das können sie selbst bestimmen. Gleichzeitig macht die Sportjugend zahlreiche sportliche Angebote, „wir wollen die jungen Leute natürlich auch dazu bewegen, mitzumachen und vielleicht die ein oder andere Sportart für sich zu entdecken. Da nutzen wir auch die guten Kontakte, die wir mit fast allen Essener Vereinen pflegen“, sagt Jens Schuhknecht.
Noch hat das neue Jugendzentrum, zu dessen Namensgebung Oberbürgermeister Thomas Kufen persönlich erschien, nur von montags bis donnerstags, 12.35 bis 16.30 Uhr, geöffnet. „Aber dabei wird es nicht bleiben. Wir planen langfristig deutlich längere Öffnungszeiten, werden auch den Freitag anvisieren“, sagt Theresa Rhau, Lehrerin am Gymnasium Nord-Ost. Und man werde auch eine Ferienbetreuung etablieren, „vielleicht schon in den Herbstferien“.
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