Essen. Ein Wahlplakat von Essens OB Thomas Kufen wurde verunstaltet. Dass die Feuerwehr dafür im Einsatz war, weckte Misstrauen – bei der AfD.

Polizei und Staatsschutz ermitteln im Fall eines mutwillig zerstörten Wahlplakates an der Heisinger Straße. Dort war auch die Feuerwehr am Dienstagabend im Einsatz – und erweckte damit Misstrauen der AfD.

„Wir fragen uns, ob die Feuerwehr für die Beseitigung von Schäden an Wahlplakaten eingesetzt wird“, formuliert der Kreisvorstand in einer Mitteilung. Andere Parteien mögen sich die gleiche Frage stellen. Auf dem Plakat warb Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) um Stimmen für seine Wiederwahl.

In Wahlkämpfen kommt es immer wieder vor, dass Plakate zerstört oder verunstaltet werden. Um beschädigte Plakate kümmert sich die Feuerwehr für gewöhnlich aber nicht.

Die Polizei bat die Feuerwehr um Amtshilfe

Die Feuerwehr leistete der Polizei Amtshilfe und entfernte das Plakat.  
Die Feuerwehr leistete der Polizei Amtshilfe und entfernte das Plakat.   © Foto: OH

In diesem Fall seien seine Kollegen von der Polizei um Amtshilfe gebeten worden, sagt Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen. „Dieser Bitte sind wir natürlich nachgekommen.“

Die Polizei hatte laut Behördensprecherin Judith Herold einen Hinweis auf die offensichtlich mutwillige Zerstörung erhalten. Ermittelt werde nun wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt. Da nicht auszuschließen sei, dass der oder die Täter aus einem politischen Motiv heraus gehandelt haben, beschäftige sich auch der Staatsschutz mit dem Fall.

Auf dem Plakat war der Schriftzug „Anti Antifa“ zu lesen

Das Plakat sei mit Farbe beschmiert gewesen. Details nannte die Polizeisprecherin nicht. Eine Aufnahme zeigt das Wahlplakat mit der Aufschrift „Anti Antifa“. Das Gesicht des Oberbürgermeister soll mit einem Zweifinger-Bart verunstaltet worden sein – eine Anspielung auf den NS-Diktator und Massenmörder Adolf Hitler.

Nachdem Polizeibeamte versucht hatten, dies ihrerseits mit Farbe unkenntlich zu machen, entfernte die Feuerwehr schließlich das Corpus Delikti. ()