Essen. In der Nacht ist der Geldautomat der Essener Sparkasse am Karnaper Markt gesprengt worden. Die unbekannten Täter sind weiter auf der Flucht.

  • In der Nacht ist in Essen der Geldautomat der Sparkasse am Karnaper Markt gesprengt worden. Es waren wohl laut Zeugenberichten zwei Explosionen zu hören.
  • Das Gebäude musste nach der Sprengung evakuiert werden. Ein Statiker ist bereits vor Ort.
  • Die Täter sind flüchtig, die Polizei hat Hinweise auf einen Pkw und ein Motorrad. Zur Fahndung nach der Sprengung des Geldautomaten wurde in der Nacht ein Hubschrauber eingesetzt.
  • Das ist nicht der erste Vorfall dieser Art im Jahr 2020: Bereits zweimal wurde in Essen ein Geldautomat gesprengt.

Zeugen berichten wohl von zwei Explosionen in der Nacht: Am Karnaper Markt in Essen haben Täter einen Geldautomaten der Sparkasse gesprengt. „Wir haben das Gebäude evakuieren lassen“, erklärte Christoph Wickhorst, Sprecher der Polizei Essen. Die Täter sind flüchtig. Über eine mögliche Beute konnte die Polizei noch keine Angaben machen.

Gegen 4.44 Uhr ging bei der Essener Polizei die Meldung ein. Unbekannte Täter hatten zuvor den Geldautomaten im Vorraum der Bank gesprengt. Dabei wurden auch „große Teile des Erdgeschosses in Mitleidenschaft gezogen“, sagte Wickhorst. Ein Statiker sei bereits vor Ort.

Geldautomat in Essen gesprengt: Täter sind weiter auf der Flucht

Die Täter sind flüchtig: „Wir haben Hinweise auf ein flüchtendes Motorrad und einen flüchtenden Pkw“, erklärte der Polizeisprecher. Allerdings sei unklar, ob die beiden Fahrzeuge im Zusammenhang mit der Tat stehen. Zur Fahndung setzte die Polizei auch einen Hubschrauber ein.

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In einem Supermarkt in Wülfrath im Kreis Mettmann haben Unbekannte in der Nacht ebenfalls einen Geldautomaten gesprengt und mit Beute die Flucht ergriffen. Geldkassetten lagen auf dem Fluchtweg der Täter, die am Donnerstag gegen 0.30 Uhr die Detonation ausgelöst hatten.

Nach Angaben eines Polizeisprechers sprachen Zeugen von einem dunklen Pkw, in dem die Unbekannten flüchteten. Bei der Sprengung sei Putz von der Decke gefallen, ansonsten sei das Gebäude des Supermarktes nicht beschädigt worden. An dem Geldautomaten entstand ein Sachschaden. Die Höhe der Beute war zunächst nicht bekannt.

Geldautomat in Essen gesprengt: Zwei weitere Vorfälle in diesem Jahr

Vor der Sprengung am Karnaper Markt hat es in diesem Jahr bereits zwei Geldautomaten auf Essener Stadtgebiet erwischt. Im Februar zerstörten Unbekannte das Gerät im Bamler-Kaufpark am Berthold-Beitz-Boulevard. Nur einen Tag später explodierte ein Geldautomat der Nationalbank im Südostviertel, und Ende Januar hatte die Polizei am Rüttenscheider Stern durch ein massives Aufgebot an Kräften verhindern können, dass ein Automat der Hypovereinsbank in die Luft flog. Im vergangenen Jahr gab es einen Vorfall in Essen: Da hatten es die Kriminellen auf die Commerzbank in Kupferdreh abgesehen.

Anfang Februar dieses Jahres wurde ein Geldautomat an der Steeler Straße in Essen gesprengt.
Anfang Februar dieses Jahres wurde ein Geldautomat an der Steeler Straße in Essen gesprengt. © WTVnews_Essen | WTVnews_Essen

Im Mai 2017 waren zwei Geldautomaten von Bankfilialen in Karnap und Frintrop binnen 24 Stunden das Ziel von Kriminellen: In der Volksbank an der Karnaper Straße scheiterten Unbekannte bei dem Versuch, ein Gerät mit brachialer Gewalt und Werkzeugen zu knacken. In der Deutschen Bank an der Frintroper Straße sprengten zwei Täter einen Automaten vermutlich mit einem Gas-Sauerstoff-Gemisch erfolgreich in die Luft. Im März desselben Jahres wurde eine Tankstelle in Kupferdreh durch den gleichen Modus Operandi schwer beschädigt.

Wie zerstörerisch solche Sprengungen wirken können, hat sich vor fast zehn Jahren an der Germaniastraße in Borbeck und vor vier Jahren in zwei Altenessener Geldinstituten gezeigt: Die Explosionen zogen die Gebäude der Santander Bank und der Commerzbank arg in Mitleidenschaft.

Da die Zahl der Sprengungen zuletzt landesweit sprichwörtlich explodierte, hat die Sparkasse Essen beschlossen, vier Geldautomaten älteren Baujahrs aus Sicherheitsgründen abzubauen. Ins Visier genommen wurden die Geräte im Bamler-Kaufpark am Berthold-Beitz-Boulevard (Nordviertel), am Berliner Platz (Cinemaxx) sowie in Unterfrintrop und an der Krayer Straße.

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