Essen. Der Modehändler Hallhuber hat seinen Laden auf der Limbecker Straße in Essen dicht gemacht. Das sagt das Unternehmen zu den Gründen.
Wieder gibt es einen Rückschlag für die Essener Einkaufsmeile Limbecker Straße: Der Modehändler Hallhuber hat sich nach nur wenigen Jahren von dort wieder zurückgezogen. Bereits am Mittwoch dieser Woche fand in der Filiale der letzte Verkaufstag statt. Wie viele Mitarbeiter von dem Aus betroffen sind, wollte das Unternehmen nicht mitteilen.
Hallhuber war - wie andere Modehändler auch - durch Corona in wirtschaftliche Bedrängnis geraten. Wegen massiver Umsatzrückgänge musste das Münchener Unternehmen im April ein Schutzschirmverfahren beantragen. Da Hallhuber auch langfristig deutlich geringere Umsätze erwartet als vor der Corona-Krise, lichtet der Händler für Damenmode sein Filialnetz. Im Zuge der nun laufenden Sanierung will sich das Unternehmen nach eigenen Angaben „von einer niedrigen zweistelligen Zahl seiner 127 Filialen trennen“, teilte eine Sprecherin mit.
Hallhuber: Laden war schon länger nicht rentabel
Corona hat zwar auch der Essener Filiale offenbar den Todesstoß verpasst, allerdings kämpfte der Laden, der 2014 eröffnet wurde, dort schon länger mit Problemen. Die Worte der Sprecherin sind deutlich: „In Essen auf der Limbecker Straße haben sich unsere Erwartungen leider generell nicht erfüllt, der Standort war nicht rentabel.“ Seit der Corona-Pandemie sei nun die Mietbelastung im Verhältnis zum Umsatz dort nicht mehr tragbar.
Die Hallhuber-Filiale auf der Kettwiger Straße sei unterdessen nicht betroffen, so die Sprecherin.
Mit Hallhuber kehrt erneut ein qualitativ recht hochwertiger Mode-Laden der Limbecker Straße den Rücken. In jüngerer Zeit hatten bereits Seidensticker, Desigual, Benetton und Schiesser ihre Geschäfte auf der Einkaufsmeile wieder aufgegeben.
Viele Modehändler geraten durch Corona unter Druck
Corona verstärkt den Druck auf die schon vorher mit Problemen kämpfende Modehandels-Branche. Wie Hallhuber hatten sich im Zuge des Lockdowns noch mehr prominente Namen unter ein Schutzschirmverfahren gerettet. Dazu zählen beispielsweise Galeria Karstadt-Kaufhof, Sinn, Esprit und Tom Tailor. Appelrath & Cüpper beantragte ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.
Auch nach dem Lockdown kehren die Kunden noch nicht wieder zurück wie vor der Krise. Der Handelsverband hatte erst in dieser Woche darüber geklagt, dass die Kunden kaum zum Bummeln in die Städte kommen, sondern nur das Notwendige kaufen. Der Verband rechnet daher mit einer Pleitewelle von 50.000 Läden bundesweit.
Wie Hallhuber hatte auch Esprit vor einigen Tagen angekündigt, Filialen zu schließen. Die gute Nachricht: Der von Esprit im Limbecker Platz selbst betriebene Laden bleibt bestehen. Das neue Geschäft im Hauptbahnhof gehört dagegen einem Franchisenehmer und ist damit von den Plänen ohnehin unberührt.