Essen. Essener Galerie Schlag präsentiert den Mülheimer Künstler Matthias Meyer. In seiner Malerei verschmelzen Naturimpression und Abstraktion.
Landschaft als Anstoß für Malerei, die doch ihre ganz eigenen Vorstellungsräume aufmacht: Matthias Meyer hat das vermeintlich klassische Genre in eine neue Form- und Farbsprache übersetzt. In der Galerie Schlag präsentiert der Mülheimer Künstler nun eine bemerkenswerte Auswahl seiner Kunst zwischen Naturimpression und Abstraktion aus den vergangenen 15 Jahren.
Meyer, der an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Dieter Krieg und Gerhard Richter studiert hat, zeigt sich dabei als Meister der Durchlässigkeit. Durch eine spezielle Nass-in-Nass-Technik bekommt seine Ölmalerei eine Transparenz, die Schichtungen, Verwischungen und Schlieren ebenso subtil und nuancenreich einsetzt wie die meist verhaltenen, mitunter aber auch strahlenden Farbtöne.
Ein Wasserfall wird zum soghaften Blickfang
Überhaupt ist das Wasser sein Element. Da sorgt ein Hochwasser für poetische Baum-Spiegelungen mit zarten gestischen Farbsprengseln. Und ein Wasserfall wird zum soghaften Blickfang, der den Betrachter regelrecht zu umschließen scheint. Meyer zeigt diese Bilder als „Fenster in eine andere Welt“.
Auch interessant
Auf seinen Gemälden erscheinen Wälder und Seen, Architekturräume und Naturimpressionen. Aber sie sind eher abstrakte Seelenlandschaften eines Koloristen als topografisch konkret zu fassende Räume. Ausnahme vielleicht die Ruhrbrücke, die eine konkrete Verortung zulässt. Der Wald fasziniert Meyer als dreidimensionaler Raum, in dem das fahle Licht der Romantik durchschimmern darf, während Pflanzen vom Fingerhut bis zur Tollkirsche wie ein impressionistischer Gruß ihre mattfarbigen Akzente setzen.
Matthias Meyer: Seine Kunst wird von Fotografien inspiriert
Fotografien nutzt Matthias Meyer dabei weniger als konkrete Vorlage, sondern als Gedächtnisstütze und Inspirationsquelle, aus denen er seine atmosphärischen Bild-Kompositionen intuitiv und fließend auf der Leinwand entwickelt. Konkrete Motive lösen sich auf zugunsten einer facettenreichen Auseinandersetzung mit Licht und Farbe, Formgebung und Auflösung.
„Matthias Meyer - ausgewählte Arbeiten 2004 - 2020“, bis 19. Juni, Galerie Schlag, Teichstraße 9. Die Öffnungszeiten sind: Di. - Fr. 10 - 19 Uhr, Sa. 10 - 16 Uhr