Essen. Die Bäderverwaltung soll nach dem Willen der beiden Fraktionen nicht nur Pläne für eine Sanierung entwerfen, sondern auch für eine Überdachung.
In die zähe Diskussion um die Zukunft des Grugabades kommt Bewegung: SPD und CDU bringen sogar einen Ganzjahresbetrieb ins Spiel.
Nach dem Willen beider Ratsfraktionen soll die städtische Bäderverwaltung möglichst kurzfristig Planungen für die drängende Sanierung des Freibades erstellen. Dabei geht es sowohl um die Freibad-Technik als auch um die Schwimmbecken und den Sprungturm.
Damit nicht genug: Die Verwaltung soll ferner planerische Vorbereitungen für eine Überdachung des Sportbeckens und des Nichtschwimmerbeckens treffen, so dass ein ganzjähriger Betrieb möglich wäre. Einen entsprechenden Antrag legen beide Fraktionen für die kommende Sitzung des Sportausschusses am 19. Mai vor.
Die Kosten für eine Sanierung des Grugabades wurden 2019 auf 34 Millionen beziffert
Schon beim Ideenwettbewerb für eine Neugestaltung des Grugabades, waren verschiedene Varianten für eine Überdachung diskutiert worden. SPD und CDU wollen daran anknüpfen. Eine Sanierung des Grugabades ist dagegen seit Jahrzehnten überfällig. Die Sport- und Bäderbetriebe hatten die Kosten dafür Anfang 2019 auf 34 Millionen Euro beziffert.
"Wir wollen das Flair des Grugabades erhalten", sagt Siegfried Brandenburg, sportpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion. Eine Eintragung des Freibades als Baudenkmal, wie es das Rheinische Amt für Denkmalschutz fordert, sehen zumindest die Sportpolitiker seiner Fraktion kritisch. "Wir sind nicht dafür", so Brandenburg.
Der Denkmalschutzwürdigkeit sollen die Planungen nicht entgegenstehen, heißt es dazu zurückhaltend in der Begründung des Antrages, den beide Fraktionen zur Abstimmung stellen. Oberbürgermeister Thomas Kufen hatte sich jüngst für die Eintragung des Schwimmbades aus den 1960er Jahren in die Denkmalliste ausgesprochen.
Grüne werben für eine städtebauliche Aufwertung des Grugabades
Überlegungen für einen Ganzjahresbetrieb reichen mehr als ein Jahrzehnt zurück. "Für uns ist das nicht neu", sagt Hiltrud Schmutzler-Jäger, Fraktionssprecherin der Grünen im Rat der Stadt. Ihre Fraktion hatte sich 2009 bei der Diskussion um das inzwischen überholte Bäderkonzept vergebens dafür ausgesprochen.
Da nun SPD und CDU den Vorschlag aufgreifen, wirbt Schmutzler-Jäger dafür, dass städtebauliche Aspekte wie eine Verlagerung des Haupteinganges und eine Öffnung des Bades in Richtung Grugapark nicht unter den Tisch fallen. Für die Sitzung des Sportausschusses legen die Grünen deshalb einen eigenen Antrag vor.
Auch die Stadtverwaltung arbeitet an einer Beschlussvorlage. Lange hat sich nichts bewegt in Sachen Grugabad. Nun, wenige Monate vor der Kommunalwahl, drängt sich der Eindruck auf, als wolle jeder der erste sein.