Essen. Grüne schlagen vor: Arme Schüler sollen sich während der Corona-Krise fürs „Home Schooling“ Laptops, Drucker oder Tablets ausleihen können.

Kinder und Jugendliche an Essener Schulen sollen sich Laptops von der Stadt ausleihen können, um beim derzeitigen „Home Schooling“ wegen der Corona-Epidemie standesgemäß ausgerüstet zu sein. Das schlagen die Grünen vor. Über einen umfangreichen Antrag der grünen Ratsfraktion, der das Thema Digitalisierung an Schulen behandelt, wird Ende Mai entschieden.

Schüler werden derzeit nicht erreicht

Außerdem sollen alle Lehrer und Schüler an Essener Schulen einheitliche E-Mail-Adressen bekommen, die den Namen der Schule beinhalten. Mit diesen und vielen weiteren Maßnahmen soll verhindert werden, dass Schüler aus sozial schwachen Familien bei der derzeit notwendigen Heimarbeit, die an den weiterführenden Schulen über das Internet gesteuert wird, nicht weiter abgehängt werden. Studien und Berichte von Pädagogen hatten nach Wochen des „Home Schoolings“ gezeigt, dass ein Großteil der Schüler während der Corona-Krise - vor allem jene an Haupt-, Gesamtschulen und an den Berufskollegs - überhaupt nicht erreicht wird.

Die Mittel des bundesweiten „Digitalpakts“, an dem sich auch die Essener Schulverwaltung mit 33 Millionen Euro beteiligt und daraus mehrere Förderprojekte bereits gestartet hat, müssten stärker im Hinblick auf sozial schwache Familien gesteuert werden. Die von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Zuschüsse von 150 Euro für den Kauf von Tablets müssten schnell abgerufen und durch Spenden ergänzt werden. „Es sollte ein Aufruf an die Essener Bevölkerung gestartet werden, noch intakte, gebrauchte Endgeräte für Kinder aus einkommensschwachen Familien zu spenden“, schreibt die grüne Ratsfraktion jetzt.

Auch interessant

Spenden für arme Schüler

Das Alfried-Krupp-Schulmedienzentrum der Schulverwaltung hatte zuletzt in einem groß angelegten Projekt zwei Drittel der Essener Grundschulen mit Tablet-Klassensätzen versorgt. Das dritte Drittel der Grundschulen hatte sich für herkömmliche Computer entschieden. Die W-Lan-Ausstattung an den weiterführenden Schulen ist ebenfalls ein großes Thema, das seitens der Stadt seit Jahren verfolgt und immer wieder ausgebaut wird.