Essen-Westviertel. Ein Spezialbohrer frisst sich 14 Meter tief in die Erde. Das ist nötig, um die Rad- und Fußgängerbrücke fest zu verankern.
Es geht voran mit dem Bau der Rad- und Fußwegebrücke über den Berthold-Beitz-Boulevard, der erst im Februar 2020 begonnen wurde. Das neue Bauwerk, das vom Regionalverband Ruhr (RVR) errichtet wird, verbindet auf der ehemaligen Trasse der Rheinischen Bahn, dem späteren Radschnellweg RS1, den Krupp-Park mit der Universität Essen und schließt eine weitere Lücke des RS1.
Seit vergangener Woche gibt es an der Baustelle viel zu sehen. Dort kommt nun ein überdimensionaler Bohrer zum Einsatz, der die Fundamente der Widerlagerwände vorbereitet, die später die Stahlteile der Brücke an den Straßenseiten tragen sollen. 20 Meter hoch ist das Bohrgestänge der schweren Maschine. Sie frisst sich mit einem Schneckengewinde 14 Meter in die Erde. Der Einsatz dieser Spezialmaschine ist nötig, „denn erst in dieser Tiefe befindet sich tragfähiger Untergrund“, erklärt RVR-Projektleiter Hansbernd Eigemann. So tief zu bohren sei schon besonders und war zunächst bei der Planung nicht vorhersehbar.
Pro Bohrloch benötigt der Spezialbohrer einen ganzen Tag
Insgesamt müssen nun 16 Bohrungen durchgeführt werden. Pro Bohrloch benötigt der Riesenbohrer einen ganzen Tag. In die fertigen Bohrlöcher werden dann sogenannte Bewehrungskörbe eingelassen und mit Beton verfüllt. Die Stahlteile der Brücke werden zur Zeit im Werk hergestellt und im Frühsommer an der Pferdebahnstraße vormontiert.
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Die geplante Stahlbrücke ist 82 Meter lang und mehr als sechs Meter breit. Sie kommt ohne Mittelstütze aus, damit der vorhandene Mittelstreifen in Zukunft auch als Straßenbahntrasse genutzt werden kann. Durch die neue Verbindung können Radfahrer dann den vierspurigen Berthold-Beitz-Boulevard schneller und bequemer überqueren. Das ist auch nötig – bisher führen an der Kreuzung Pferdebahnstraße Rampen auf die Radtrasse. Bei Rot wird dann der Radschnellweg schnell zum Radschleichweg.
Brückenbauwerk soll im Frühjahr 2021 eingeweiht werden
Laut Regionalverband Ruhr soll die Bauzeit ein bis eineinhalb Jahren dauern. „Trotz Corona laufen die Arbeiten planmäßig“, sagt Hansbernd Eigemann, der mit einer Einweihung im Frühjahr 2021 rechnet. Zusätzlich zum Brückenbauwerk müssen auch noch die Anschlüsse gebaut und die Wege entsprechend angepasst werden.
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Die Kosten für Planung und Bau belaufen sich auf rund 3,1 Millionen Euro, 2015 waren noch 2,1 Millionen genannt worden. „Die Mehrkosten sind durch veränderte Gründungen entstanden“, erklärt Eigemann. Das Land NRW übernimmt 80 Prozent der Aufwendungen im Rahmen des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms. Die übrigen 20 Prozent trägt der RVR.