Essen. Der neue Abzweig Kruppsche Ringbahn wird im September freigegeben. Er schafft eine Verbindung zwischen der City und dem neuen Quartier „Essen 51“
Es sind nicht nur die breiten Trassen auf stillgelegten Güterbahnstrecken, deren Ausbau den Radfahrer erfreut. Auch ein Lückenschluss oder ein kurzer Abzweig bringt die Mobilität auf zwei Rädern in Essen voran. Nur 450 Meter lang ist der neue „Abzweig Kruppsche Ringbahn“ im Segeroth, der eine direkte Verbindung zwischen dem Radweg Rheinische Bahn und der Kreuzung Berthold-Beitz-Boulevard/Bottroper Straße herstellt. Gleich dahinter beginnt das neue Quartier „Essen 51“. Der neue Radweg soll im September freigegeben werden, heißt es bei dem für die Radwegeplanung zuständigen Stadtbetrieb Grün & Gruga.
Der als Provisorium angelegte neue Abzweig ist mit einer modernen wassergebundenen Decke ausgelegt. Das Material schafft weitaus mehr Festigkeit als herkömmliche wassergebundene Decken und es nutzt sich nicht so schnell ab. Trotzdem kann Oberflächenwasser versickern.
Neuer Abzweig verlängert den Radweg auf dem Damm der Kruppschen Ringbahn
Der Abzweig ist die Verlängerung des 650 Meter langen Radwegs (Kosten 1,2 Millionen Euro), der auf dem Damm der alten Kruppschen Ringbahn entstanden ist und seit Spätherbst 2018 durch den Segerothpark führt. Dafür ist die alte Eisenbahnbrücke über der Pferdebahnstraße im Herbst 2017 demontiert und durch eine neue Brücke ersetzt worden. Dieses Teilstück des Radwegs ist zugleich der erste Bauabschnitt des „Grünzugs Zangenstraße“, der es dem Radfahrer (und Fußgänger) in ein paar Jahren ermöglicht, kreuzungsfrei von der nördlichen Innenstadt aus den Bahnhof Altenessen zu erreichen.
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Der in Kürze befahrbare Abzweig Kruppsche Ringbahn stellt für Radwegeplaner Hermann-Josef Steins von Grün & Gruga „eine kurzfristige, sinnvolle Fortsetzung des kürzlich eröffneten ersten Bauabschnitts Grünzug Zangenstraße dar“. Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt: Der neu entstehende Stadtteil „Essen 51“ (Krupp-Gürtel) werde über diese Trasse und den Radschnellweg Rheinische Bahn mit der Innenstadt verbunden.
Als nächstes steht der Brückenschlag über die Bottroper Straße an
Und wie geht’s weiter mit dem Grünzug Zangenstraße? „Zunächst ist der Brückenschlag über die Bottroper Straße vorgesehen“, sagt Steins. Geplant ist der Bau einer etwa 40 bis 50 Meter langen und drei Meter breiten Brücke für Radfahrer und Fußgänger. Daran schließt sich ein Rad- und Gehweg an, der zunächst bis zum Berthold-Beitz-Boulevard führt. Für diesen zweiten Bauabschnitt „Grünzug Zangenstraße“ haben die Planer Kosten von 1,9 Millionen Euro veranschlagt, der Ausbau soll zwischen 2020 und 2022 erfolgen.
Der „Grünzug Zangenstraße“ zählt neben dem Radschnellweg RS 1 und dem Radschnellweg Mittleres Ruhrgebiet zu den wichtigsten Radwege-Projekten in Essen, die größtenteils über alte Bahntrassen geführt werden.
Zubringer zum Radschnellweg RS1: Abzweig Borbeck soll 2020/2021 asphaltiert werden
Weitere Verbesserungen für Radfahrer soll es auf dem Abzweig Borbeck geben, der den Radweg Rheinische Bahn mit dem Bahnhof Borbeck verbindet. Die Planer von Grün & Gruga wollen den Abzweig in 2020/2021 asphaltieren und so zu einem leistungsfähigen Zubringer zur „Radautobahn“ RS1 aufstufen. Für die Asphaltierung werden 210.000 Euro veranschlagt, für die Beleuchtung mit moderner LED-Technik weitere 90.000 Euro. Weil das Land dieses Projekt zu 60 Prozent fördert, müsste die Stadt Essen einen Eigenanteil von 120.000 Euro tragen.