Essen. Bei den Kirchen in Essen zeichnet sich ab, dass Gottesdienste erst wieder ab Ende Mai stattfinden, auch wenn es theoretisch schon eher ginge.

Gottesdienste in evangelischen und katholischen Kirchen in Essen finden wohl frühestens erst wieder ab Ende Mai statt. Das zeichnet sich derzeit beim Bistum sowie beim Evangelischen Kirchenkreis in Essen ab. Das Land hatte den Kirchen zwar ermöglicht, schon ab Anfang Mai wieder Gottesdienste unter strengen Auflagen zu feiern - doch das scheint den Verantwortlichen derzeit noch zu riskant. Eingehalten werden müssen strenge Abstands- und Hygieneregeln sowie Auflagen, was die maximale Zahl der Besucher in einem Gotteshaus angeht.

Endgültige Entscheidungen fallen am Donnerstag

Die endgültigen Entscheidungen, wann in Essen wieder Gottesdienste möglich sind, fallen in einzelnen Gemeinden erst am Donnerstag, 30. April. Die Landeskirchen hatten verdeutlicht, dass im Zweifel die Gemeinden haften müssen, wenn sich jemand bei einem Gottesdienst mit dem Coronavirus infizieren sollte. Bei der Evangelischen Kirche in Essen entscheiden deshalb die einzelnen Presbyterien der Gemeinden, ob sie dieses Risiko tragen wollen. Bei der Katholischen Kirche sind es die Pastoralteams in den stadtweit zehn Pfarreien. Grundsätzlich wird von den Verantwortlichen beider Konfessionen ein einheitliches Vorgehen gewünscht.

„Die baulichen Voraussetzungen, allein für die Abstandsregelungen, sind von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich, deshalb ist der Entscheidungsprozess aufwändig“, erklärt Stefan Koppelmann, Sprecher der Evangelischen Kirche in Essen. Thomas Felbecker, Referent der katholischen Stadtkirche, ergänzt: „Noch haben nicht alle Pastoralteams entschieden, auch wenn sich abzeichnet, dass im Monat Mai vermutlich noch keine Präsenz-Gottesdienste abgehalten werden sollen.“

Niemand will Besucher abweisen

Längst denken die Verantwortlichen über Alternativen nach - zum Beispiel kleine Feiern vor der Kirchentür im Freien, sodass genug Abstand eingehalten werden kann. „Aber wo ziehen Sie da die Grenze“, fragt Felbecker. „Sie können nicht einerseits einladen und andererseits Leute abweisen, wenn es zu viele werden.“ Ein uneinheitliches Vorgehen bei den Gottesdiensten würde außerdem einen Tourismus zwischen den Stadtteilen auslösen - was niemand will. In den Monat Mai fallen die bedeutenden kirchlichen Feiertage Christi Himmelfahrt (Donnerstag, 21. Mai) sowie natürlich Pfingsten (Pfingstsonntag: 31. Mai).

Die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises, Marion Greve, hatte bereits am Wochenende zu bedenken gegeben, dass es trotz der Lockerung des Gottesdienst-Verbotes durchaus schwierig für die Gemeinden sei, die Vorgaben umzusetzen. Die Planung von Gottesdiensten ab dem 1. Mai solle sehr gut bedacht werden.

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