Essen. Corona macht Müll: Manche werfen Masken und Handschuhe achtlos weg. Mehr Hausmüll als sonst. Entsorgungsbetriebe betonen: Alles noch im Griff
Die Corona-Krise macht Müll: Viele Bürger beschweren sich über achtlos weggeworfene Schutzmasken oder Einmal-Handschuhe auf Essens Bürgersteigen. Außerdem nutzen viele Bürger die Zeit zu Hause zum Entrümpeln - mehr Hausmüll und volle Tonnen sind die Konsequenz.
Weniger Meldungen in der Mängelmelder-App
Die Entsorgungsbetriebe (EBE) halten das alles bislang noch für normale Phänomene: "Auf dem Bürgersteig entsorgte Atemschutzmasken und Handschuhe werden mit der regulären Straßenreinigung entfernt", berichtet Bettina Hellenkamp, Sprecherin der EBE. Dass einige Bürger einfach die Dinge des Alltags in die Gegend schmeißen, sei hinlänglich bekannt. Und dass die grauen Restmüll-Tonnen vor Essens Wohnhäusern derzeit voller sind als sonst, sei ebenfalls normal: "Wenn die Leute zu Hause sind, sind die Tonnen voll." Ein akutes, neues Dreckecken-Problem, weil Bürger ihren ausgemisteten Krempel an die nächste Straßenkreuzung stellen, gebe es nicht: "Wir haben weniger Meldungen in unserer Melde-App als sonst." Doch wie berichtet, hat die EBE die Zahl der Fahrzeuge, die wilde Sperrmüll-Kippen beseitigen, aufgestockt. Dass die Zahl der Meldungen, die über die Mängelmelder-App hereinkommen, derzeit geringer sei als sonst, erklärt Bettina Hellenkamp so: "Die Menschen sind weniger unterwegs und sehen weniger wilde Kippen, entsprechend gibt es weniger Hinweise."
Hotlines der EBE für Notfälle
Seit rund einem Monat sind die Recyclinghöfe der EBE geschlossen, und die Entsorgungsbetriebe bitten die Bürger außerdem darum, privaten Sperrmüll später abholen zu lassen, wenn sich die Lage wieder beruhigt hat. Doch für dringende Fälle gibt es Hotlines, an denen akute Müll-Probleme geklärt werden können: "Zum Beispiel bei Umzügen, oder wenn jemand giftige Reststoffe zu Hause hat, die weg müssen", sagt Bettina Hellenkamp. Für solche Fälle ist die EBE zu erreichen unter 0201/854-2722 oder 0201/854-2723 oder 0201/854-2726, jeweils zwischen 7 und 19 Uhr.
Grünschnitt wird vor dem Stadion angenommen
Die Lage rund um die Recyclinghöfe habe sich mittlerweile beruhigt - die EBE hatte nach der Schließung der Deponien für den Publikumsverkehr zunächst viel Kritik einstecken müssen. Immerhin: die provisorisch errichtete Grünschnitt-Annahmefläche auf dem Parkplatz des Stadions Essen an der Hafenstraße verzeichne regen Zuspruch. "Dort haben wir bis zu 700 Autos am Tag." Die provisorische Annahmestelle sei mit flachen Containern eingerichtet worden und funktioniere gut, weil es - anders als auf den regulären Grünschnitt-Annahmestellen, die geschlossen sind - auf dem Parkplatz vorm Stadion genügend Platz gebe, sodass Abstands-Regeln eingehalten werden könnten.
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