Essen. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus schließen die Geldinstitute viele ihrer Filialen oder schränken Öffnungszeiten ein. Ein Überblick für Essen

Bei der Sparkasse Essen hängen schon seit mehreren Wochen Schilder in den Filialen, dass die Bankberater aufs Händeschütteln verzichten. Doch als Schutz gegen die weitere Ausbreitung der Corona-Pandemie greifen die Banken und auch die Sparkasse längst zu drastischeren Mitteln.

Seit vergangener Woche schließen immer mehr Geldinstitute in der Stadt Filialen oder schränken die Öffnungszeiten deutlich ein. Ein Überblick, welche Zweigstellen vorübergehend dicht gemacht haben und welche noch offen sind. In allen Fällen aber gilt: Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker sind weiter zugänglich und können genutzt werden.

Deutsche Bank: Bei der Deutschen Bank sind seit diesem Dienstag die meisten Filialen geschlossen. Von den acht Zweigstellen im Essener Stadtgebiet haben nur noch die Hauptstelle in der Lindenallee und die Filiale in Bredeney geöffnet. Die Außenstellen in Rüttenscheid, Heisingen, Steele, Werden, Altenessen und Borbeck bleiben dagegen bis auf weiteres zu. Die Berater dort seien aber wie gewohnt telefonisch erreichbar, betonte ein Sprecher.

Geno-Bank und National-Bank reduzieren Öffnungszeiten der Filialen

Geno-Bank: Die genossenschaftliche Geno-Bank wird ab kommender Woche reagieren. Ab Montag, 30. März, sind die elf Filialen des Kreditinstituts lediglich an einem Wochentag geöffnet. Die Öffnungszeit am Mittwoch wird dabei allerdings auf 16 Uhr erweitert. Informationen zu den Öffnungszeiten gibt es unter www.genobank.de, auf Plakaten in den Filialen sowie über die Telefonhotline 0201 5603-8888. Die beiden Hauptstellen Am Waldthausenpark in der Innenstadt und in Burgaltendorf bleiben zunächst wie bisher täglich geöffnet.

Die so freiwerdenden Mitarbeiterteams setzt die Genossenschaftsbank derweil in den beiden Hauptstellen ein. Sie verstärken die Telefonberatung oder werden helfen, die Anträge für die angekündigten KfW-Notkredite zu bearbeiten.

Sparda-Bank West: Die Sparda-Bank West geht einen radikalen Schritt. Nachdem sie in der vergangenen Woche bereits drei von vier Filialen in Essen geschlossen hat, werden nun alle Geschäftsstellen in ihrem Verbreitungsgebiet vorübergehend dicht gemacht und somit auch die bislang in Essen verbliebene in der Kruppstraße. Das verkündete der Vorstand am Mittwochnachmittag. „Das Bankgeschäft läuft weiter, alle Kundenaufträge werden wie gewohnt bearbeitet“, teilte die Genossenschaftsbank mit. Telefonisch unter 0211 23 93 23 93, per E-Mail sowie über das Kontakt-Center des Online-Bankings sei die Sparda-Bank weiter erreichbar. Der Zugang zu Schließfächern werde allerdings nur nach Terminvereinbarung möglich sein.

National-Bank: Zu Schließungen ganzer Filialen hat die National-Bank noch nicht gegriffen. Allerdings sind seit vergangener Woche alle sieben Geschäftsstellen in Essen montags bis freitags nur noch eingeschränkt von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Dabei achtet die Bank nach eigenem Bekunden darauf, dass die geforderten Abstände unter den Kunden eingehalten werden und sich entsprechend nicht zu viele Besucher in der Bank aufhalten. Gespräche mit den Beratern außerhalb der Öffnungszeiten müssten im Einzelfall vereinbart werden, heißt es.

Bei der Sparkasse Essen sind 13 Geschäftsstellen dicht

Sparkasse: Die Sparkasse hat derzeit nur noch 23 ihrer insgesamt 36 Filialen geöffnet. Schon in der vergangenen Woche schloss sie elf Standorte vorsorglich und zwei Filialen, weil dort Mitarbeiter an Corona erkrankt sind.

Geschlossen sind seither: Borbeck, Holsterhausen (Menzelstraße) , Essen-West (Frohnhauser Str. 152), Altenessen-Süd (Altenessener Str. 230), Bredeney (Am Ruhrstein 1), Karnap (Karnaper Markt 12-13), Stoppenberg (Gelsenkirchener Str. 5-7), Kupferdreh (Colsmanstr. 7), Schonnebeck (Huestr. 148), Steele-Horst (Dahlhauser Str. 166), Freisenbruch (Bochumer Landstraße 273), Bergerhausen (Weserstr. 1) Theaterpassage (Rathenaustr. 4 ). Die gemieteten Schließfächer in den Filialen können nur nach Terminvereinbarung genutzt werden. Für Rücksprachen und Beratungsgespräche seien die Mitarbeiter aber weiter telefonisch oder per Mail erreichbar. Die Kontaktdaten finden Kunden auf den Aushängen in den Zweigstellen.

Commerzbank: Die Commerzbank hat ihre neun über das Stadtgebiet verteilten Filialen geschlossen. In einer Pressemitteilung heißt es zu der vorsorglichen Schließung, das Institut nehme seine "gesellschaftliche Verantwortung ernst und werde alles dafür tun, um sowohl Kunden als auch Mitarbeiter zu schützen". Die Essener Hauptstelle der Bank an der Lindenallee 27 in der Innenstadt bleibt geöffnet.

Postbank: Die Postbank will den Betrieb in ihren Filialen so gut wie möglich aufrechterhalten, da sie auch Postdienstleistungen erbringt. "Wir sind deshalb verpflichtet, diesen Aspekt bei sämtlichen Überlegungen zu möglichen Einschränkungen unserer Services im Auge zu behalten", teilte ein Sprecher mit. In den vergangenen Tagen kam es in Essen allerdings zu zeitweisen Schließungen einzelner Zweigstellen. Als Grund nannte die Postbank unvorhergesehene Krankheitsfälle.

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