Essen-Frohnhausen/Schönebeck. Freude bei der SG Schönebeck: Das Team des Frauen-Bundesligisten bekommt einen hochmodernen Hybridrasen auf der Anlage in Essen-Frohnhausen.
Auf nahezu ideale Trainingsbedingungen freut sich die Bundesliga-Mannschaft der SG Schönebeck. Denn voraussichtlich vom kommenden Jahr an können die Fußballerinnen auf einem Hybridrasenplatz trainieren – dank einer Investition der Stadt in Höhe von knapp 1,1 Millionen Euro in die Helmut-Rahn-Sportanlage in Frohnhausen.
Schöne Sportanlage in Essen-Frohnhausen ist in die Jahre gekommen
So schmuck die Fußballplätze und die Sporthallen an der Raumerstraße auch sind: Inzwischen sind sie in die Jahre gekommen. So ist die alte Bewässerungsanlage nahezu unbrauchbar geworden. „Sie ist regelmäßig defekt und kann nur noch notdürftig instand gesetzt werden, da es keine Ersatzteile mehr für dieses System gibt“, berichten die Sport- und Bäderbetriebe den Politikern.
Andererseits ist die Dränage unter dem Rasen des Stadions und auch unter der Laufbahn so verdichtet, dass sich bereits nach mittleren Regenfällen eine Pfützenlandschaft bildet. „Zuletzt stand die komplette Laufbahn drei Zentimeter unter Wasser“, berichtet Florian Zeutschler. Er ist Geschäftsführer der SG Schönebeck, die besonders von dem neuen Belag profitieren wird. Denn die Frauen, mit Rang 4 ein Spitzenteam in der Bundesliga, trainieren bis zu fünf Mal pro Woche an der Raumerstraße – wenn es denn der Platz zulässt. „Unser eigener Sportplatz an der Ardelhütte ist zu klein für die vielen Mannschaften“, erläutert der SGS-Geschäftsführer. Deshalb bietet der Platz an der Raumerstraße noch die besten Voraussetzungen: Er liegt nicht weit von Schönebeck entfernt und verfügt über einen Naturrasen. Er wiederum ist Voraussetzung für eine Spielerlaubnis in der Bundesliga.
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Die Umstellung auf einen Hybridrasen mit seiner Mischung aus Kunststofffasern und Naturrasen sei für die Sportlerinnen nicht so groß, sagt der Experte: „Eine ganze Reihe von Vereinen in Deutschland spielt bereits auf diesem Belag.“
Neuer Fußballplatz hat kein Gefälle und keine Absenkungen
So etwa im Dortmunder Signal-Iduna-Park oder auch an der Bay-Arena in Leverkusen. Dort hatten sich die Essener eine beispielhafte Sportanlage angesehen – und kehrten begeistert zurück.
Ein weiterer erfreulicher Nebenaspekt der Modernisierung, die im Mai beginnen soll: Das Spielfeld verliert sein spürbares Gefälle. Dafür muss es allerdings komplett neu aufgebaut werden. Künftig sei dann aber die Bildung von Senken in den stark beanspruchten Bereichen wie Torräume und an der Mittelachse nahezu ausgeschlossen, ist man in der Stadtverwaltung überzeugt.
Doch nicht nur die Fußballerinnen und Fußballer werden von der Investition profitieren. Auch die Kinder und Jugendlichen von 13 (!) Schulen, Freizeitsportler und die Leichtathleten des VfB Fronhausen bekommen auf Dauer deutlich bessere Bedingungen. Denn die Laufbahn mit den Sportanlagen hinter den Fußballtoren werden auf einen modernen Stand gebracht. Schulveranstaltungen wie Bundesjugendspiele oder Sportfeste finden dann wieder in einem angemessenen Rahmen statt.
Initiative für ein reines Fußballstadion fand keine Mehrheit
Weitgehend einig war sich der Ausschuss des Rates für die Sport- und Bäderbetriebe über die weitere Investition in die Helmut-Rahn-Sportanlage. Allerdings hatten die Grünen in der Diskussion Vorbehalte gegen die Erneuerung der Laufbahn rund um den Fußballplatz.
Ratsherr Ernst Potthoff fragte kritisch nach, ob an der Raumerstraße tatsächlich eine Rundlaufbahn benötigt werde oder ob man nicht besser dort eine reine Fußballarena bauen sollte.
Unterstützung bekam er von den Linken. Ratsherr Herbert Bußfeld erklärte, dass er keinen Sinn darin erkennen könne, eine Bezirkssportanlage, auf der nur Fußball stattfinde, mit einer Kunststoff-Rundlaufbahn auszurüsten.
Laufbahn ist wichtig für den Schulsport
Doch Dezernentin Simone Raskob hielt dagegen. Sie erläuterte, wie groß der Bedarf für die Rundlaufbahn sei. Die Bezirkssportanlage werde u. a. von 13 Schulen genutzt, und zwar von Elisabethschule, Gervinusschule, Bodelschwinghschule, Cosmas-Damian-Schule, Berliner Schule, Herderschule, Nelli-Neumann-Schule, Realschule West, Alfred-Krupp-Schule, Bertha-Krupp-Schule, Beatae-Mariae-Virginis-Schule, Berufskolleg Gehörlose sowie Berufskolleg West. Ein Verzicht auf die Rundlaufbahn käme deshalb aus sportfachlicher Sicht nicht in Betracht.
Die intensive Nutzung sowie die hohe Auslastung der leichtathletischen Anlagen seien weitere Gründe, um den Bau der Laufbahn sowie der beiden Sektoren in Kunststoff für am zweckdienlichsten zu erachten.
Klaus-Thomas Brilon (EBB) ergänzte, dass ja bereits an der Bockmühle eine Rundlaufbahn ersatzlos weggefallen sei. Das habe zu einer weiteren Nutzungsverdichtung an der Raumerstraße geführt. Die dortige Bahn müsse unbedingt erhalten bleiben.