Frohnhausen. .
Die Helmut-Rahn-Sportanlage an der Raumerstraße in Frohnhausen gehört zu den „111 Fußballorten im Ruhrgebiet, die man gesehen haben muss“. Das schreiben jedenfalls die Autoren Kees Jaratz und Frank Baade in ihrem gleichnamigen, im Emons-Verlag herausgegebenen Buch. Rainer Mölenkamp, der Sportliche Leiter der DJK VfB Frohnhausen 1912, sieht das ähnlich, trotzdem glaubt er: „Wenn Helmut den Zustand der Sportanlage sähe, er würde sich im Grab umdrehen.“ Oder anders gesagt: Die Fußballvereine an der Raumerstraße sind frustriert.
Mit DJK VfB und Phoenix Frohnhausen sowie dem SC Türkiyemsport nutzen drei Fußballvereine die Bezirkssportanlage an der Raumerstraße, außerdem trainieren die Fußballerinnen der SGS Essen hier. Zu Ehren Helmut Rahns trägt sie seit drei Jahren seinen Namen. „Es ist eine Vorzeigeanlage“, lobt Rainer Mölenkamp und weist auf ein 13 000 Zuschauer fassendes Stadion mit Naturrasen, zwei Kunstrasenplätze, Spielfelder für Beach-Volleyball und Tennis, Leichtathletik-Laufbahnen mit Weitsprunggrube, dazu Trimm-Geräte, Grillplatz, ein als Fußball getarntes Klettergerüst, zahlreiche Parkbänke sowie ein neues Umkleidegebäude hin.
Nachwuchs darf nicht auf den Rasen
Doch glücklich sind die Breitensportler des VfB Frohnhausen seit ihrem Umzug von der Hamburger Straße hier nicht geworden. Denn der Naturrasenplatz steht in der Regel nur der SGS zum Training zur Verfügung, alle anderen Fußballmannschaften drängeln sich zum Training auf den beiden Kunstrasenplätzen. „Wir vierteln unseren Platz zum Jugendtraining, das ist wirklich extrem“, beschreibt 2. Vorsitzender Alfred Engels die Enge. Wenn wenigstens Nachwuchsmannschaften auf dem Rasen üben könnten, wäre den Vereinen, ausdrücklich auch den Freunden von Phoenix, schon geholfen. Doch die Verhandlungen mit der Stadt hätten zu keinem anderen Ergebnis geführt. Und für die Alten Herren gibt es schon gar keine Trainingszeit: „Obwohl wir doch ein Breitensportverein sind.“
Vor wenigen Jahren erst habe die Stadt so viele Tausend Euro in die Bezirkssportanlage gesteckt, doch nun verfalle sie mehr und mehr. „Der Unterstand vom Platzwart bricht zusammen“, kritisiert Rainer Mölenkamp. Dass man durch das Holzdach gucken könnte, stört ihn, den Dachdecker, besonders: „Ich kann hier doch nicht ein Kind reinschicken, um mal einen Ball zu holen. Da bekommt man doch Angst.“
Ein ungutes Gefühl beschleicht den Frohnhausener auch, wenn er in die Vereinskasse blickt: Es gibt kaum eine Chance, sie zu füllen.