Essen. Corona-Krise: Die Stadt hat eine Verfügung erlassen, dass die Besucherzahl begrenzt werden muss. Erste Läden im Center sind bereits geschlossen.

Die Corona-Krise hat bereits deutliche Auswirkungen auf den Einzelhandel auch in Essen. Obwohl es noch keinen Erlass der Stadt darüber gibt, dass nahezu alle Geschäfte schließen müssen, sind seit einigen Tagen nur wenige Kunden in vielen Läden. "Bis auf Lebensmittelgeschäfte ist kaum noch was los", sagt der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Essen, Marc Heistermann.

Viele Händler rufen bereits besorgt beim Verband an. Die Unsicherheit ist groß. Viele treibe die Frage um: Werde ich diese Krise überstehen, wenn die Läden sogar ganz zugemacht werden müssen? "Der Einzelhandel, vor allem die kleinen, inhabergeführten Läden brauchen schnell und unbürokratisch Hilfe", fordert Heistermann. Sie hätten kaum Reserven, von denen sie jetzt zehren könnten. "Die Nerven liegen bei vielen blank."

In Einkaufszentren werden Besucherzahlen begrenzt

Auch im Einkaufszentrum Limbecker Platz in Essen ist es am Dienstag zur Mittagszeit fast menschenleer. Schon in den vergangenen Tagen hatten die Besucherfrequenzen deutlich nachgelassen. Und nun kommt noch eine neue Verfügung der Stadt Essen hinzu: Der Zugang zu Einkaufzentren muss im Zuge der Corona-Krise beschränkt werden. Das gilt neben Centern mit mehr als 15 Läden auch für Möbelhäuser.

Im Limbecker Platz bedeutet das, dass sich nicht mehr als 700 Besucher gleichzeitig am Dienstag im Center aufhalten dürfen. Die Stadt hat verfügt, dass es nicht mehr als 10 Personen pro 100 Quadratmeter Verkaufsfläche sein dürfen.

Limbecker zählt Besucher am Eingang

"Wir messen das mit unseren Kundenzählanlagen an den Eingängen", sagt Centermanagerin Alexandra Wagner. Sollte die Zahl überschritten werden, "würden wir vorübergehend Eingänge sperren", sagt sie.

Allerdings, glaubt sie, das dieses Szenario gar nicht eintreten wird. "Nach den Erfahrungen der vergangenen Tage, werden wir das gar nicht erreichen", sagt Alexandra Wagner. Am Wochenende schon seien die Besucherzahlen erstmals merklich nach unten gegangen. Sie spricht von etwa zehn Prozent weniger Kunden als an normalen Tagen.

Im Center haben am Dienstag dennoch noch viele Läden geöffnet. Die Verunsicherung sei groß. "Wir warten alle auf die nächste Verordnung der Stadt", berichtet die Centermanagerin. Die Bundesregierung hatte am Montag bereits empfohlen, die Geschäfte zu schließen mit Ausnahme von Apotheken und Läden, die Waren und Dienstleistungen für den täglichen Bedarf anbieten.

Viele Läden bereits geschlossen

Dennoch haben am Dienstag schon einige Läden im Limbecker Platz schon vorsorglich geschlossen, zum Schutz der Kunden und der Mitarbeiter. Wagner rechnet damit, dass etwa zehn Prozent der Läden geschlossen bleiben oder am Dienstag früher zu machen, weil die Kunden fehlen.

Normalerweise müssen sich Mieter in solchen Centern an strikte Regeln halten. Eine Schließung von sich aus, ist problematisch. Doch in Zeiten von Corona müsse man Ausnahmen zulassen, betont die Centerchefin.

Auch die Gastronomen im Center trifft es bereits. Sie dürfen seit Dienstag nur noch Speisen zum Mitnehmen anbieten. Die öffentlichen Sitzbereiche im Foodcourt sind deshalb geschlossen.

Die nächsten Einschränkungen können schon am Mittwoch kommen und Alexandra Wagner ahnt bereits: "Die wirtschaftlichen Folgen werden gravierend sein."

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