Essen-Frillendorf. Der Essener Künstler Eugen Bednarek feiert mehrere Jubiläen. Die Werke sind auf der Zeche Königin Elisabeth, in Rüttenscheid und Borbeck zusehen.
Bis zum Ende des Jahres präsentiert Eugen Bednarek in einer wechselnden Ausstellung zehn thematische Kapitel seines künstlerischen Schaffens. „Das ist die größte Ausstellung, die es bisher gab“, verrät er und fügt hinzu: „Und vielleicht auch die letzte.“ Die aktuelle Schau mit dem Titel „Rückblick in die Zukunft“ hat er zum Anlass gleich mehrerer Jubiläen auf die Beine gestellt. Zu sehen gibt es dabei den größten Teil seiner 40-jährigen Laufbahn als freischaffender Künstler.
Eugen Bednarek erkennt seine Leidenschaft für Kunst schon früh. Bereis seine mit Farbklecksen gesprenkelte Lieblingshose verrät seine Leidenschaft für Kunst. „Meine Eltern haben schon früh gemerkt, dass ich anders bin“, erzählt Eugen Bednarek mit einem verlegenen Lächeln im Gesicht. Statt nach Bauklötzen greift Eugen Bednarek als Kind lieber zu Pinsel und Farbpalette. Bereits im Grundschulalter stellt er sein Talent bei Malwettbewerben unter Beweis.
Abschluss an der Kunstakademie Krakau
Öffnungszeiten der Ausstellung
Die Jubiläumsausstellung „Rückblick in die Zukunft“ ist bis zum Ende des Jahres in der Zeche Königin Elisabeth, Elisabethstraße 31, in Frillendorf untergebracht. Zu sehen ist sie von montags bis freitags von 16 bis 19 Uhr.
Neben der Zeche Königin Elisabeth sind weitere Orte in Essen für die Ausstellung vorgesehen: Orangerie im Grugapark im März – Alte Cuesterey in Borbeck im Mai – Espressobar „kleinschwarzstark“ im Juni – Künstlergalerie „dieser Art“ im Juli – Kulturfenster der Stadt Essen im Oktober – Tanzschule Anna Nagel im November.
Weitere Informationen gibt es unter www.bedart.de oder unter www.dieserart.de
Als er gemerkt habe, dass er dabei meistens mit dem ersten Preis nach Hause ging, habe er sich im Anschluss für ein Kunstgymnasium in seinem Heimatort Königshütte in Polen entschieden. Dort absolviert er zeitgleich zum Abitur auch eine Lehre zum Kunstschmied. Danach zieht es ihn an die Kunstakademie nach Krakau, an der er sein Diplom als Graphik-Designer mit Auszeichnung abschließt.
Während seines Studiums heiratet er seine Jugendliebe, mit der er zwei Söhne bekommt. 1988, drei Jahre nach seinem Studium, siedelt er dann alleine nach Essen um. „Ich wollte mich erst beweisen und schauen, ob ich meine Kunst auch in Deutschland etablieren kann“, erklärt Eugen Bednarek, der neben seiner 40-jährigen Tätigkeit als Kunstmaler, Plakatkünstler und Fotograf in diesem Jahr auch seinen 60. Geburtstag feierte. Zeche Königin Elisabeth ist Entstehungsort und Heimat seiner Kunst.
Theaterstücke, Konzerte und Lesungen im ehemaligen Schacht Emil
In Essen angekommen, besucht er ein Jahr lang Sprachkurse und widmet sich voll und ganz dem Malen. Dann holt er seine Frau und seine Kinder nach Essen. Erste größere Schritte als Künstler macht Bednarek, als er die Zeche Königin Elisabeth in Frillendorf in ein soziokulturelles Zentrum verwandelt. Er gründet das „Projekt ZKE“, das nicht nur als Abkürzung für die Zeche steht, sondern auch für das Schlagwort „Zusammen Kunst erleben“. Auch dieses Projekt feiert in diesem Jahr ein Jubiläum – nämlich das Zwanzigste. Im Rahmen dessen fanden seitdem viele Theaterstücke, Konzerte und Lesungen im ehemaligen Schacht Emil statt, an denen er zum Teil selbst mitgearbeitet hat.
„Ich möchte Menschen durch Kunst zusammenbringen und diese einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen“, sagt Bednarek. Auch ein projektbezogenes Theater für Kinder gehört zu dem Projekt. Der Fokus liegt aber auf zwei Galerien in der ehemaligen Maschinenhalle in Frillendorf, in denen der kreative Kopf schon zahlreiche Ausstellungen organisiert hat.
Malschulen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Bednarek möchte Künstlern eine Bühne bieten In der Zeche Königin Elisabeth leitet er außerdem gemeinsam mit seiner Frau zwei Malschulen – eine für Kinder und eine für Jugendliche und Erwachsene. Vor zehn Jahren eröffnet er zusätzlich noch die Galerie „dieser Art“ in Rüttenscheid.
Auch interessant
In seinen bisherigen Ausstellungen und auch in seiner aktuellen Jahresausstellung zeigt er aber nicht nur seine eigenen Bilder und die von anderen professionellen Künstlern. Bednarek präsentiert auch immer wieder Werke von Hobbykünstlern. „Ich habe immer versucht, jungen Künstlern eine Bühne zu bieten, weil ich weiß, wie schwer es ist, sich in der Kunstszene zu etablieren“, erklärt Bednarek, „vor allem wenn man nicht im kommerziellen Sinne malt – so wie ich zum Beispiel.“
Seine Intention bei seiner Kunst sei es, seine Gefühle auszudrücken und gesellschaftskritisch zu sein. „Ich versuche, die Schönheiten, aber auch die Grausamkeiten des Lebens aufzudecken.“ Genau diese Widersprüche sind auch in seiner Jubiläumsausstellung sichtbar.
Auch interessant