Essen-Schönebeck. Hiobsbotschaft für den Verein Schönebecker Bergbaukolonie: Er muss sein Vereinsgelände verlassen. Doch es scheint sich ein Ersatz anzubahnen.
Es war für die Schönebecker Bergbaukolonie eine Hiobsbotschaft: Der Verpächter für das Vereinsgelände an der Schacht-Kronprinz-Straße will den Vertrag nicht verlängern. Ende des Jahres soll Schluss sein. Doch inzwischen gibt es begründete Hoffnung auf ein Ersatzgelände.
Vorsitzender des Vereins in Essen-Schönebeck berichtet über laufende Verhandlungen
Wie der Vorsitzende Karsten Fähndrich berichtet, laufen vielversprechende Verhandlungen mit einem Grundstückseigentümer. Genauere Details könne er aber momentan mit Rücksicht auf die aktuellen Gespräche nicht nennen. Bei der Jahreshauptversammlung, zu der die Mitglieder jetzt zusammenkamen, erklärte Fähndrich, dass er guten Mutes sei und sich eine Lösung abzeichne.
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Der Besitzer des derzeitigen Standorts hatte vor einigen Wochen dem Verein signalisiert, dass er auf dem rund 1000 Quadratmeter großen Areal bauen wolle. Folglich könne die Kolonie dort nicht mehr bleiben. Die Entscheidung sei zwar sehr bedauerlich, so der Vorsitzende, aber man habe keine andere Wahl, als sie zu akzeptieren.
Verein zählt heute rund 210 Mitglieder
Der Verein Schönebecker Bergbaukolonie wurde 1993 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, Brauchtum und Miteinander zu fördern. Zum 25-jährigen Bestehen war die Bevölkerung zu einem bunten Fest auf dem Vereinsgelände eingeladen.
Die Mitgliederzahlen sind im Laufe der Zeit gestiegen, heute gehören 210 Frauen und Männer dem Verein an.
Die Bergbaukolonie selbst besteht seit über 100 Jahren. Bis 2003 gehörten viele Häuser dem Wohnungsunternehmen Viterra. Seinerzeit bot die Gesellschaft den Mietern die Häuser zum Verkauf an. Davon machten viele Bewohner Gebrauch.
Seit 14 Jahren ist der Verein an der Schacht-Kronprinz-Straße ansässig und weiß das Gelände aufgrund seiner Größe zu schätzen.
Vereinshütte haben fleißige Helfer in Eigenregie erbaut
Neben einer Grünfläche gehört auch ein Wäldchen zu der Fläche, auf der sich der Verein sehr wohl fühle, sagt der Vorsitzende. In Eigenregie und mit reichlich Muskelhypothek haben sich im Laufe der Zeit die Mitglieder ein Refugium geschaffen, dessen Mittelpunkt das Vereinsheim bildet. Viele fleißigen Helfer gingen einst zu Werke, um das Holzhaus zu errichten. Es ist längst ein beliebter Treffpunkt, um Karten zu spielen oder zünftig zu feiern. Ferner finden rund um die Hütte auch weitere Veranstaltungen statt, vom Osterfeuer über das Sommerfest bis hin zum Nikolausmarkt, der zusammen mit dem Bürger- und Verkehrsverein organisiert wird.
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Darüber hinaus hat der Verein auch reichlich Erinnerungsstücke an den Bergbau gesammelt. Denn die Kolonie verdankt schließlich ihre Existenz dem schwarzen Gold. Zu dem Museum, wie Fähndrich sagt, gehören beispielsweise Figuren der Heiligen Barbara, Grubenlampen oder auch Schachthüte.
Auf die Akteure kommt noch jede Menge Arbeit zu
Wenn nun ein Umzug erfolgt, wissen die Vereinsmitglieder, was auf sie zukommt. Zunächst heißt es, die Hütte auszuräumen und sie anschließend ab- und an neuer Stelle wieder aufzubauen. Auf die Akteure wartet noch jede Menge Arbeit.
Mit Karsten Fähndrich hat die Versammlung im Übrigen einen neuen Vorsitzenden gewählt. Nach zehn Jahren an der Spitze stellte sich sein Vorgänger Dieter Kunkel nicht mehr zur Wahl. Als Dank für sein jahrelanges Engagement wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. (TK)